München, 15 November, 2024 / 3:00 PM
In der Kleinstadt Guapi im Südwesten Kolumbiens hat ein Bombenanschlag zwei Menschen in den Tod gerissen. Unter anderem wurden auch das Bischofshaus und die Verwaltungsgebäude des Apostolischen Vikariats schwer beschädigt. Die Explosion ereignete sich in den Morgenstunden des 2. November und galt der Polizeistation, die in der Nähe der Vikariatsgebäude liegt. Beobachter vermuten, dass der Anschlag auf das Konto einer lokalen Guerilla-Gruppe geht.
Arnulfo Moreno Quiñonez, der derzeit das Apostolische Vikariat Guapi leitet und ein Projektpartner des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) ist, erklärte: „Die Detonation hat die kirchlichen Gebäude praktisch dem Erdboden gleichgemacht; sie zerstörte sämtliche Mauern, Türen, Fenster und das Dach. Nur noch Trümmer blieben übrig.“
Mehr als die materiellen Schäden würden die Todesopfer schmerzen. „Wir trauern und spüren den Schmerz der Verletzten, sehen die Tränen der Familien und die Verzweiflung einer Gesellschaft, die sich nach einem Leben in Frieden sehnt“, sagte Moreno. Dass der Anschlag nicht noch mehr Menschenleben gekostet habe, sei der frühen Uhrzeit zu verdanken. Auch ein Priester, der im dem kirchlichen Gebäude lebt, habe sich auf Reisen befunden, „sonst wäre auch er ein Opfer der Explosion geworden. Materielle Verluste können ersetzt werden, menschliche Verluste nicht“.
Die kolumbianische Bischofskonferenz verurteilte in einer Erklärung den Anschlag und wies auf die Folgen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hin: „Wir lehnen entschieden die verbrecherischen Handlungen jener ab, die versuchen, Angst und Zerstörung zu verbreiten und die soziale Ordnung zu untergraben“, schrieben die Bischöfe. Sie forderten die Täter auf, „den Weg des Terrors zu verlassen und sich dem Dialog zu öffnen – er ist der einzige Weg, der zum Frieden führt“.
Die Region Cauca, in der Guapi liegt, ist seit vier Jahrzehnten ein Brennpunkt zahlreicher Konflikte. Die Region ist wegen ihres Zugangs zum Pazifik ein Umschlagplatz für Drogen. Aktuell ist sie Schauplatz einer bewaffneten Auseinandersetzung zwischen Guerillagruppen.
„Kirche in Not“ unterstützt im Apostolischen Vikariat Guapi Transportmittel für die Seelsorge, vor allem Boote, da weite Teile der Region für Autos kaum zugänglich sind. Außerdem fördert das Hilfswerk die Ausbildung von Katechisten, die in abgelegenen Orten die alleinigen kirchlichen Ansprechpartner sind.
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