Redaktion, 20 November, 2024 / 9:00 AM
Die sogenannte Äbtissinnenweihe von Elisabeth Hartwig OSB in der Benediktinerinnenabtei St. Walburg in Eichstätt wird Abt Barnabas Bögle OSB am 30. November übernehmen. Der Abt von Kloster Ettal muss kurzfristig für Bischof Gregor Maria Hanke OSB einspringen, da dieser nach einem „Routineeingriff“ eine längere Zeit der Genesung benötigt als zunächst erwartet.
„Die sogenannte Äbtissinnenweihe ist eine Benediktion, die umgangssprachlich auch ‚Weihe‘ genannt wird“, erläuterte das Bistum Eichstätt den manchmal missverstandenen Begriff. „Sie stellt im Gegensatz zur Bischofs-, Priester- oder Diakonenweihe jedoch kein Sakrament dar. Normalerweise nimmt die Äbtissinnenweihe der Ortsbischof vor, selbst wenn das Kloster ihm nicht unterstellt ist.“
Ende Oktober war die 58-jährige Sr. Elisabeth Hartwig OSB zur neuen Äbtissin von St. Walburg in Eichstätt gewählt worden, nachdem ihre Vorgängerin im März zurückgetreten war.
„Wir dürfen hier diesen Weg gemeinsam gehen“, sagte Sr. Elisabeth, die das Kloster in den letzten Monaten bereits übergangsweise leitete, nach ihrer Wahl. „Ich möchte den Mitschwestern und der Abtei St. Walburg mit all meinen Fähigkeiten und Möglichkeiten dienen.“
Hartwig wuchs als katholisches Mädchen in der DDR auf, wo sie nach dem Abitur Physik studierte. Im Mai sagte sie dazu in einem Interview: „Ich habe mit den Naturwissenschaften angefangen, weil sie weltanschauungsneutral sind. Ich habe zwar Physik studiert, wollte aber gar nicht Physikerin werden. Mit meinen philosophisch-theologischen Interessen unterschied ich mich da von der Mehrheit meiner Kommilitonen.“
„Was mich die Physik wirklich gelehrt hat, ist das Staunen über die Natur, über Gottes Schöpfung“, führte sie aus. „Die Spuren Gottes in der Schöpfung suchen war mein Thema – in diesem Sinne hat die Physik, haben die Naturwissenschaften mich schon ein Stück weit geführt. Mein Glaube war dabei das Tragende, das Leitende.“
Nach ihrem Studium fiel die Mauer und sie konnte nach Eichstätt gehen, „weil ich mit dem Gedanken spielte, hier ein Theologiestudium anzuschließen, um meinen Fragen noch tiefer nachgehen zu können. Bei dieser Gelegenheit besuchte ich das Kloster St. Walburg und erlebte im Abendgebet die Gewissheit: Ich bin genau dort, wo mein Weg weitergehen wird, nicht an der Universität, sondern im Kloster.“
„Am nächsten Tag hatte ich ein Gespräch mit Mutter Franziska Kloos“, die damals Äbtissin von St. Walburg war. „Ich habe ihr gesagt: Ich denke ernsthaft, dass ich hier eintreten muss. Meine Gottsuche führt hierher. Und sie hat sofort Ja gesagt. Das war sehr ungewöhnlich. Sie hat dann gemeint, sie möchte mich aber erst noch kennenlernen. Ich müsse nochmal zu Besuch kommen. Ich konnte natürlich nicht sofort hier bleiben. Auch meiner Familie musste ich erklären, was ich da jetzt für einen Schritt mache.“
Sr. Elisabeth folgt auf die aus den USA stammende Äbtissin Hildegard Dubnick OSB, die im März erklärte: „Während der letzten fünf Jahre wurde mir klar, dass meine Vorstellung vom benediktinischen Leben – wie ich es kenne, schätze und weitergeben will – nicht der Vorstellung in St. Walburg entspricht.“
„Als ich die Wahl angenommen hatte, habe ich die kulturellen Unterschiede unterschätzt, um in einem fremden Land und in einer fremden Sprache den Erwartungen gerecht zu werden“, räumte sie ein.
Der Eichstätter Bischof Hanke, selbst ein Benediktiner, wird nach Angaben der Diözese von dieser Woche „vier Wochen länger als geplant außer Dienst sein“. Die Genesung nach einem „geplanten Routineeingriff“ Angriff November verzögere sich wegen „ernsten aber beherrschbaren Komplikationen“.
Aufgrund dieser Komplikationen war für Hanke „eine erneute stationäre Behandlung notwendig“ geworden. Weitere Details – auch welcher Art der „Routineeingriff“ war – veröffentlichte das Bistum Eichstätt bislang nicht.
Kurz vor dem „Routineeingriff“ meldete das Bistum: „Bischof Gregor Maria Hanke wird am 4. November in ein Regensburger Krankenhaus gehen und sich dort einem geplanten medizinischen Eingriff unterziehen.“ Außerdem hieß es: „Im Anschluss daran wird Bischof Hanke einige Tage zur Genesung im Krankenhaus bleiben müssen.“
„Es wird erwartet, dass der Bischof für voraussichtlich zwei Wochen außer Dienst sein wird, um sich vollständig zu erholen“, so die damalige Ankündigung. „In diesem Zeitraum werden sämtliche Termine, die für die kommenden Wochen vorgesehen waren, abgesagt oder verschoben.“
Nun leitet vorerst weiterhin der Eichstätter Generalvikar das Bistum. Er agiert derzeit wie ein Diözesanadministrator in der Zeit, in der eine Diözese keinen Bischof hat.
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