Fatima, 22 April, 2017 / 6:32 AM
Die Heiligsprechung von Francisco und Jacinto Marto – der Seherkinder von Fatima – sorgt aus mehreren Gründen für Aufregung. Doch für den Leiter des Marianischen Schreins ist ein Aspekt besonders wichtig.
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Die Seher-Kinder werden die jüngsten Heiligen in der Geschichte der Kirche sein, die nicht als Märtyrer starben. Ihre bemerkenswerte Familiengeschichte – die einer einfachen, frommen Familie, ganz ungestört von theologischen Irrläufen und Zeitgeist-Ideologien – berührt viele Gläubige.
Ihr Heiligsprechung zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2017 hat für den Rektor des Marianischen Schreins in Fatima jedoch noch einen weiteren, besonders wichtigen Aspekt: Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf die Botschaften der Gottesmutter und bestätigt indirekt auch noch einmal die – kirchlich längst anerkannte – Echtheit der Erscheinungen.
"Ich denke, die Kanonisierung verleiht auf besondere Weise den Erscheinungen und der Botschaft von Fatima Glaubwürdigkeit", sagte Pater Carlos Cabecinhas gegenüber CNA.
So werde "unser Blick auf die Protagonisten der Ereignisse von Fatima gelenkt, und auf deren Heiligkeit, die Heiligkeit, mit der sie uns herausfordern, diese Botschaft zu leben".
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Maria erschien den Hirtenkindern Francisco, Jacinta und deren Cousine Lucia am 13. Mai 1917 zum ersten Mal. Sie bat sie darum, den Rosenkranz zu beten und Opfer zu bringen für die Bekehrung von Sündern. Beide Bitten erfüllten die Kinder mit entschiedenem Eifer.
Eine Herausforderung und Schule für jeden von uns
Unsere Liebe Frau erschien ihnen am 13. Tag der folgenden Monat immer wieder – bis Oktober. Dabei bat sie immer wieder um einen stärkeren Glauben, eine stärkere Hoffnung, Bekehrung und Gebete für Frieden. Sie verriet den Kindern zudem drei Geheimnisse. Diese sind Gegenstand vieler Überlegungen unde Debatten, werden weithin jedoch interpretiert als Visionen der Hölle, geschildert in Szenen des kommenden Zweiten Weltkriegs, des Aufstiegs und Zusammenbruchs des Kommunismus der Sowjetunion sowie des Attentat-Versuchs auf den heiligen Papst Johannes Paul II. im Jahr 1981.
Nach den Erscheinungen starben Francisco und Jacinto Marto im Jahr 1918 an der Spanischen Grippe im Alter von 9 und 11 Jahren. Bis sie ihr Leben aushauchten beteten sie viel und opferten täglich Dinge auf für die Bekehrung der Sünder und eine stärkere Liebe zu Gott.
Vor diesem Hintergrund sagte Pater Cabecinhas, dass er glaube, dass die Heiligsprechung von Francisco und Jacinto nicht nur bedeute, dass es zwei weitere Heilige in der Kirche geben werde, "sondern auch zwei Heilige, die uns herausfordern die Botschaft von Fatima zu betrachten und zu verstehen, dass Fatima auch eine Schule der Heiligkeit für einen jeden von uns ist".
In Zeiten, in denen etwa in Deutschland viele Gläubige einfache Glaubenswahrheiten nicht mehr wissen und sogar viele Seelsorger nicht regelmäßig beichten, eine brisante, brennend aktuelle Botschaft.
Pater Cabecinhas ist seit 2011 Rektor des Schreins, und verantwortet den Löwenanteil der Vorbereitungen auf den Papstbesuch am 12. und 13. Mail.
CNA gegenüber erklärte er, dass das Jahrhundert-Jubiläum der Erscheinungen, die Heiligsprechung und die wachsende Erwartung des Papstbesuchs ihn persönlich wie ganz Portugal freue.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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"Für mich persönlich ist es ein großes Geschenk Gottes, diese Erfahrung vor dem Schrein zu machen und in meinen Händen die Entscheidungen darüber zu haben. Es ist ein Geschenk Gottes, aber auch eine große Verantwortung, sagte er.
Die Vorbereitungen seien bald abgeschlossen, erklärte der Priester, und der Schrein praktisch bereit, um die erwarteten 500.000 bis 800.000 Pilger zu empfangen.
Die zwei Besonderheiten Fatimas
Wer nach Fatima komme, der suche oft eine starke Gotteserfahrung, eine besondere Begegnung mit Gott, so Pater Cabecinhas. "Das ist das Besondere an Fatima". Andere Pilgerorte stünden in Verbindung mit der Heilung von Krankheiten etwa, doch wer nach Fatima komme, der wolle meistens sein ganzes Leben verändern. "Das ist sehr oft die Erfahrung, die sie dann hier machen". Dazu passe auch die zweite Besonderheit des Ortes: Die Stille.
Wenn er mit Pilgern über ihre Erfahrungen und Eindrücke von Fatima spreche, so der Rektor des Wallfahrtsortes gegenüber CNA, dann höre er immer wieder, wie still und von Gebet getragen die Umgebung sei. Eine Erfahrung, die er sich für jede Person erhoffe, die nach Fatima kommt.
Neben vielen Pilgern waren das auch immer wieder die Päpste – zuletzt im Jahr 2010 der heute emeritierte Papst Benedikt XVI.
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