Donnerstag, Dezember 19, 2024 Spenden
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Neue Machthaber in Syrien erlauben Weihnachtsfeiern

Christen in Aleppo beim Sonntagsgottesdienst nach dem Machtwechsel in Syrien

Nach dem Machtwechsel in Syrien bereiten sich die Christen im Land mit einer Mischung aus Hoffen und Bangen auf das Weihnachtsfest vor. Wie Kontakte des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) aus Aleppo berichteten, hätten die neuen Machthaber die Bewohner aufgefordert, ihre Weihnachtsfeierlichkeiten zu begehen. Die Kirchen begannen daraufhin, Dekorationen anzubringen. Die Stimmung der Christen in der Stadt hätte dich dadurch verbessert.

Auch die christlichen Schulen in der Stadt haben seit Anfang der Woche wieder geöffnet; Sonntagsgottesdienste konnten in gewohnter Weise stattfinden. Die Krankenhäuser arbeiteten wieder in vollem Umfang, die Einkaufspreise haben sich nach einem anfänglichen Anstieg wieder zu stabilisieren begonnen. Oft seien ausländische Waren, etwa aus der Türkei, günstiger zu haben als einheimische Produkte, hieß es.

Skepsis trotz beruhigender Botschaften

Laut einer Quelle, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte, hätten die neuen Machthaber betont: „Wir sind gekommen, um alles besser zu hinterlassen, als es war.“ Trotz dieser beruhigenden Botschaften überwiegt bei den Christen die Skepsis. „Nach all dem Leid und den Strapazen fällt es uns sehr schwer, den neuen Behörden ohne Weiteres zu vertrauen“, sagte ein Kontakt gegenüber „Kirche in Not“.

Nachforschungen des Hilfswerks zufolge hat es seit dem Machtwechsel in Syrien keine Anzeichen für eine systematische Verfolgung oder Diskriminierung der christlichen Minderheit gegeben. Einzelne Berichte sprechen jedoch von aggressiven Zwischenfällen.

Sorge vor Scharia-Verfassung

Aus der Stadt Homs berichteten Kontakte von „Kirche in Not“, dass sich die Lage beruhigt habe und die katholischen Schulen ebenfalls wieder öffnen konnten. Allerdings beobachten die Christen die Entwicklung dort mit zunehmender Besorgnis, teilte eine anonyme Quelle mit: „Wenn eine neue Verfassung auf der Scharia basieren sollte, werden Christen zweifellos das Land verlassen müssen, weil ihre persönlichen Freiheiten eingeschränkt werden.“ Wichtig sei die internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung für Minderheiten wie die Christen, damit eine zivile Verfassung zustande komme.

Wie die Kontaktperson betonte, bestünde die Gefahr, dass Syrien sich in Richtung eines extremistischen islamistischen Systems bewegen könne: „Wir haben die Befürchtung, dass wir von einem Regime, das alle zum Schweigen brachte, zu einem Regime übergegangen sind, das anderen nicht erlaubt, so zu leben wie sie es möchten, mit allen persönlichen Freiheiten.“ Christen hätten weder Macht noch Einfluss, um ihre Rechte hinreichend zu sichern.

„Kirche in Not“ steht weiterhin in direktem Kontakt mit den zahlreichen Projektpartnern in Syrien. Das Hilfswerk fordert die internationale Gemeinschaft sowie die neuen Machthaber auf, die allgemeine Religionsfreiheit im Land sicherzustellen.

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