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„Bäume in Wien sind besser geschützt als Ungeborene“: Kardinal Schönborn zum Lebensschutz

Kardinal Christoph Schönborn OP im Pressesaal des Vatikans am 24. Oktober 2015.

„Bäume in Wien sind besser geschützt als Ungeborene“, hat der Wiener Kardinal Christoph Schönborn OP in einem Interview lapidar festgestellt. Gleichzeitig sprach er über die Möglichkeit der Frauenordination und erteilte ihr eine Absage, „weil ich nicht davon überzeugt bin, dass das für die katholische Kirche ein sinnvoller und gangbarer Weg ist“.

Wörtlich kommentierte der Kardinal den unzureichenden Schutz der ungeborenen Kinder in Österreich: „Es ist ein Faktum, dass der Lebensanfang in ganz Europa bedroht ist. Das muss man auch einmal beim Namen nennen. Wenn Sie es sehr krass gesagt haben wollen: Bäume in Wien sind besser geschützt als Ungeborene.“

Konkret dürfte Schönborn damit das Wiener Baumschutzgesetz gemeint haben. Danach genießen alle Bäume mit einem Stammumfang von 40 Zentimetern einen behördlichen Schutz vor Entfernung.

Andererseits ist die Abtreibung eines ungeborenen Kindes in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten nach geltendem österreichischen Recht straffrei. Ab diesem Zeitpunkt sind die Körperkonturen des Kindes im Ultraschall deutlich erkennbar und die Größe beträgt bereits etwa sechs Zentimeter. Ein Herzschlag ist bereits ab der sechsten Woche messbar. Experten schätzen die Zahl der Abtreibungen in Österreich auf etwa 30.000 bis 40.000 pro Jahr.

Zur Frage der Frauenordination in der katholischen Kirche verwies der Kardinal, auf die 2000-jährige Tradition, „die auf Jesus letztlich zurückgeht“. Dies „zu ändern, da gehört schon sehr viel Selbstbewusstsein dazu“. Er plädiere hier „einfach für Nachdenklichkeit“. Was heute „plausibel“ scheint, „muss nicht unbedingt der richtige Weg sein“.

Der Journalist fragte auch, ob man nicht angesichts der Kirchenaustrittszahlen jetzt „Signale setzen“ müsse, etwa auch durch die Frauenordination. Dem entgegnete der Kardinal: „Die Schäfchen laufen den Anglikanern und den Evangelischen genauso weg, die all das haben. Es kann offensichtlich nicht nur daran liegen. Sonst müssten die evangelischen Kirchen voll sein.“

Er sei weder „konservativ noch progressiv“, betonte Schönborn: „Ich hoffe, ich bin katholisch und ich bin christlich. Dazu gehört auch die Nachdenklichkeit gegenüber dem was die Generationen vor uns für wesentlich und wichtig gehalten haben.“

Papst Johannes Paul II. hatte die Frauenweihe bereits in seinem Apostolischen Schreiben Ordinatio Sacerdotalis von 1994 feierlich ausgeschlossen und betont, „dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“.

Die drei Weihegrade – Diakonat, Priesteramt und Bischofsamt – sind im einen Weihesakrament miteinander verbunden, wobei die Weihe aufgrund der Tradition, des Vorbildes Christi und der beständigen Praxis der Kirche nur Männern vorbehalten ist.

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