Redaktion, 12 März, 2025 / 1:00 PM
Der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) im Kloster Steinfeld in der Eifel am Mittwochmorgen über „echte, radikale Umkehr“ gepredigt, die vielfach auch gesellschaftlich gefordert werde.
Doch auch wenn die Bereitschaft zur Umkehr gegeben sei, führte Gössl aus, wisse man „wohl aus eigener schmerzlicher, geistlicher Erfahrung: So einfach umzusetzen ist das alles nicht.“
„So schön und gefällig sich die Episode aus der Jona-Geschichte liest, jedem, der sich auch nur ein wenig Realismus bewahrt hat, ist klar: Da stimmt etwas nicht“, fuhr der Erzbischof fort. „Dass sich auf das dahingesagte Drohwort des Propheten hin die ganze Stadt Ninive bekehrt, das ist allenfalls ein frommer Wunschtraum, eine Vision ohne Realitätsbezug. Eine Veränderung von Lebensgewohnheiten, gar von Verhaltensmustern, fällt sehr, sehr schwer, ja erscheint beinahe unmöglich.“
„Ein Verzicht für die 40 Tage der Fastenzeit ist schon herausfordernd genug“, sagte Gössl. „Aber eine Umkehr, die mein Leben, mein Verhalten, meine Gewohnheiten betrifft – ganz aus freien Stücken, ohne äußeren Zwang –, das wäre eine Heldentat.“
Demgegenüber gelte „auch im Blick auf unser geistliches Leben“: „Die Liebe machtʼs möglich!“ Man könne „noch so viele vernünftige Forderungen aufstellen, solange das Ganze nicht von der Liebe umfangen und getragen ist, wird die Umsetzung schwerfallen“.
„Die Erfahrung, geliebt zu sein und lieben zu können, ist die innerste Triebfeder für Verwandlung, für Umkehr und Erneuerung“, erklärte Gössl im Kloster Steinfeld. „Daher ist es unsere wichtigste Aufgabe als Kirche, Jesus Christus, den Quell der Liebe, zu bezeugen und zu verkünden. Wir müssen alles daransetzen, dass möglichst viele Menschen eine persönliche Beziehung zu ihm aufbauen können.“
Die Begegnung mit der Liebe Jesu Christi, unterstrich Gössl „macht alles möglich, auch eine ehrliche Umkehr von falschen Wegen, sogar eine Veränderung dieser Welt“.
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