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Warnung: "Islamischer Staat will Christen aus Ägypten vertreiben – wie im Irak und Syrien"

Posierende Kämpfer des IS

Nach dem Terroranschlag am Freitag, dem 26. Mai, bei dem 29 koptischen Christen getötet wurden, hat der Sprecher der katholischen Kirche in Ägypten, Pater Rafic Greiche, erklärt, dass der Islamische Staat beabsichtige, die Christen des Landes zu vertreiben, wie es auch schon im Irak passiert sei.

"Die Terroristen haben sich als langfristiges Ziel gesetzt, die Christen aus Ägypten zu vertreiben, so wie sie es im Irak getan haben, in dem der IS als erstes nach der Einnahme Mossuls alle Christen vertrieben hatte", sagte der Priester am 27. Mai zur vatikanischen Nachrichtenagentur "Fides" .

Die gleiche Situation, beklagte er, gab es zuvor in Syrien und im Sudan. "Und jetzt versuchen sie es in Ägypten, wo die erste christliche Gemeinde des Mittleren Ostens lebt und auch die größte islamische Gemeinde der arabischen Welt", warnte er.

"Ich glaube ferner, dass die Terroristen versuchen, die ägyptische Bevölkerung zu spalten und Zwietracht zwischen Christen und Muslimen zu säen. Bislang hatten sie keinen Erfolg damit und in der Tat ist die Bevölkerung geeint in der Ablehnung von Gewalt".

Über den Auslöser des Angriffs auf koptische Christen am 26. Mai, der von einem Dutzend Dschihadisten in der Stadt al-Minya (in Mittelägypten) verübt worden war, sagt Pater Greiche, er könnte "eine Antwort auf die Rede des ägyptischen Präsident Abd al-Fattah as-Sisi sein, die er auf der Konferenz der USA und der arabischen islamischen Welt letzte Woche in Saudi-Arabien gehalten hatte."

"Es war eine sehr heftige und ehrliche Rede gegen den Fundamentalismus und Radikalismus gewesen", erklärte er.

Laut Angaben der lokalen Presse endete am Sonntag, dem 21. Mai, der Gipfel des Golf-Kooperationsrates und des amerikanischen Präsidenten Donald Trump mit der Unterzeichnung eines entsprechenden Dokumentes, das von "55 Oberhäuptern und Vertretern der arabischen und islamischen Länder sowie den Vereinigten Staaten" approbiert worden war und das von den Medien als "Wendepunkt in den Beziehungen" qualifiziert wurde.

"Man muss den gemäßigten religiösen Dialog fördern, nicht nur in Ägypten, sondern auch in Europa. In den europäischen Moscheen gibt es Imame, die radikale und aufrührerische Reden halten", betonte er.

"Sie können uns außerdem dabei helfen, dass unsere Bevölkerung eine bessere Erziehung zukommt", so der Priester. 

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