Wien, 19 Juni, 2017 / 10:16 AM
Kardinal Christoph Schönborn hat am Samstag, 17. Juni 2017 im Stephansdom den 46-jährigen Wiener Albert Reiner zum Priester geweiht. Der Neupriester hat eine besondere Berufungsgeschichte.
Wie die Erzdiözese Wien mitteilt, hat Albert Reiner ein Doktorat der Technischen Universität Wien in Technischer Physik, arbeitete in der Grundlagenforschung sowie in der Automobilentwicklung und war nach eigenen Angaben überzeugter Atheist, bevor er zum Glauben zurückfand. 2007 trat er wieder in die katholische Kirche ein, 2008 begann er mit der Ausbildung im Wiener Priesterseminar. Die Erkenntnis, dass es Gott doch gibt, habe sein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt und ihn vom Wissenschaftler zu einem "naturwissenschaftlich geprägten Priester" reifen lassen, wird der Neupriester in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" zitiert.
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"Wer in sein eigenes Leben verliebt ist, der wird es verlieren. Wer nur auf sich selber konzentriert ist, kann keine Frucht bringen", verwies Kardinal Schönborn in seiner Predigt bei dem Weihegottesdienst im Stephansdom unter anderem darauf, dass die Nachfolge Jesu für Priester vor allem auch ein Fruchtbarwerden für die Menschen bedeute. Die Freude, die ein Priester in der Seelsorge erleben könne sei unverwechselbar, so der Wiener Erzbischof. "Es ist die Freude des Gebens, die Freude eines Lebens, das nicht für sich alleine lebt", wandte er sich an den Neupriester.
Wie das Erzbistum weiter mitteilte, ist Reiner heuer der einzige neue Diözesanpriester aus dem Priesterseminar der Erzdiözese Wien. Im Gebiet der Erzdiözese - sie umfasst neben Wien auch das niederösterreichische Weinviertel sowie das Industrieviertel - werden allerdings in diesem Jahr auch fünf Ordenspriester geweiht. Unter ihnen sind zwei Klosterneuburger Augustiner-Chorherren, zwei Zisterzienser aus dem Wienerwaldstift Heiligenkreuz sowie ein Wiener Piaristenpater.
Österreichweit werden nach Kathpress bisher vorliegenden Angaben in diesem Jahr zumindest 18 Männer, die wesentliche Teile ihrer Priesterausbildung hierzulande absolviert haben, zu katholischen Priestern geweiht. Die Neupriester sind zwischen 29 und 57 Jahre alt. Zehn kommen aus Orden und ordensähnlichen Gemeinschaften, acht sind Diözesanpriester. Neben dem Wiener Neupriester Albert Reiner befinden sich unter den Weihekandidaten auch mehrere weitere "Spätberufene", wie ein ehemaliger Flugzeugmechaniker und ein gelernter Gärtner. In Salzburg wird heuer ein Neupriester geweiht, der vor seinem Eintritt ins Priesterseminar fast 20 Jahre lang im familiären Restaurant- und Partyservicebetrieb tätig war.
Wie in den Vorjahren tragen die Neupriester auch zur wachsenden Internationalität im heimischen Klerus bei: Elf von ihnen sind in Österreich geboren, die anderen stammen aus Deutschland, Polen, Indien und Vietnam.
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