Redaktion, 04 August, 2025 / 11:00 AM
In einem Radiobeitrag hat Kardinal Reinhard Marx betont, der Schutz des Sonntags sei „kein Privileg für gläubige Christen, sondern geschenkte Zeit für die ganze Gesellschaft“. So rufe der Sonntag jede Woche „zur Unterbrechung des Alltags auf“.
Die sonntägliche Messfeier, fuhr der Erzbischof von München und Freising im Sender „Bayern 2“ am Sonntag fort, „kostet uns nichts, sondern schenkt uns Zeit, sich neu auf das ausrichten zu können, was das Leben so einzigartig macht. Es geht darum, die begrenzte Zeit, die jedem von uns gegeben ist, wirklich ganz zu leben.“
„Ab dem ersten Moment unseres Lebens sind wir im Grunde auf das Sterben hin orientiert“, erläuterte Marx. Daran könne man „gar nichts ändern“ und kenne ohnehin „auch die Zeitspanne nicht, die uns gegeben ist“.
„Und doch ist dieses Gefühl der Vergänglichkeit oft in den glücklichen und freien Momenten unseres Lebens am stärksten spürbar und lässt uns auch dankbar sein“, so der Kardinal. „Im Grunde feiern wir genau diesen Augenblick auch in jeder Heiligen Messe: Sie ist die Feier von Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christi. Und sie setzt je neu eine Unterbrechung, eine echte Zäsur, die – kurzgefasst – doch heißt: Wir leben nicht, um zu sterben. Sondern wir leben, um für immer bei Gott zu leben.“
Jesus habe „mit seinem Sterben und seiner Auferstehung das Schicksal für alle Menschen aller Zeiten gewendet: Das glauben wir und das feiern wir. Ich bin überzeugt: Es braucht immer wieder diesen Augenblick – im individuellen Leben und für uns als Gesellschaft –, in dem wir uns versammeln, zur Ruhe kommen, dankbar zurückblicken und Hoffnung schöpfen für den nächsten Augenblick“.
„Alle Versuche, die über das Leben Macht gewinnen wollen, werden in dieser zentralen Feier unseres Glaubens unterbrochen: Konsum, Arbeit, Verpflichtung, Ansprüche“, betonte Marx. „Das lassen wir in dieser Feier hinter uns.“
Im Freistaat Bayern war vor kurzem der Schutz des Sonntags durch verschiedene Maßnahmen aufgeweicht worden. Das Katholische Büro Bayern und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern sprachen im Juli von einem „deutlichen Angriff auf die grundgesetzlich geschützte Sonntagsruhe. Verstärkt wird die öffentliche Betriebsamkeit an Tagen, die als Ruhepole des Gemeinwesens gelten sollten und wirksamen staatlichen Schutz verdienen.“
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