Köln, 16 Juli, 2017 / 11:48 AM
In einem festlichen Requiem wurde der verstorbene Alt-Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner am 15. Juli 2017 im Kölner Dom beigesetzt.
Von Freitag, 7. Juli, bis Montag, 10. Juli, war der verstorbene Kardinal Meisner in der Kölner Basilika St. Gereon aufgebahrt.
Im Kreis der Kardinäle, Bischöfe, der Angehörigen und enger Mitarbeiter begann in St. Gereon um 9.15 Uhr die Verabschiedungsfeier.
Anschließend setzte sich vom Gereonskloster aus die Prozession in Richtung Dom in Bewegung. Voran ging die Kreuzgruppe mit Ministranten, dann folgten die Fahnenträger von Vereinen und Verbänden sowie Seminaristen, Diakone, Priester, das Domkapitel und Bischöfe und Kardinäle und der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Direkt vor dem Leichenwagen gingen zwei der engsten Mitarbeiter Meisners. Sein letzter Sekretär Monsignore Oliver Boss trug den Bischofsstab mit der Krümme nach unten. Meisners langjähriger Fahrer Roman Dolecki trug eine Mitra in den Händen. Der Leichenwagen wurde von den Maltesern, Grabesrittern und Mitarbeitern der Dombauhütte begleitet. Ihnen schlossen sich die Angehörigen des verstorbenen Kardinals und Vertreter des politischen und gesellschaftlichen Lebens an.
Exequien im Kölner Dom
Bei der Ankunft der Prozession am Hohen Dom zu Köln bildeten die Fahnenträger vor dem abgesperrten Westportal ein Spalier, durch das der Sarg in die Kathedrale getragen wurde. Er wurde in der Vierung aufgestellt, umrahmt von Kränzen des Erzbistums Köln, des Domkapitels, der Angehörigen und des Landes NRW. Auf dem Sarg standen außerdem eine Mitra und Meisners (Alltags-) Kelch, daneben der Bischofsstab sowie jeweils eine Reihe Kerzen links und rechts.
In dem schlichten Sarg aus Eiche liegt der Alt-Erzbischof im violetten Messgewand. Er trägt seinen Bischofsring und das Pallium. Auch eine Mitra wurde mit in den Sarg gelegt. Das Brustkreuz, das Kardinal Meisner selbst für die Bestattung bestimmt hat, ist ein schlichtes Holzkreuz, in das ein Kreuz aus Nephrit, einer Mineralie aus seiner Heimat, eingearbeitet ist. In den Sarg wurden außerdem Kopien der Urkunden von seiner Taufe, Firmung, Priester- und Bischofsweihe gelegt. Diese Urkunden verwahrte er Zeit seines Lebens in einem Kästchen auf, das er "seine Bundeslade" nannte und von der er häufig erzählte.
Grußwort von Papst Franziksus
Um 10 Uhr begann das Pontifikalrequiem im Dom unter der Leitung von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Der Apostolische Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović überbrachte ein Grußwort von Papst Franziskus, der die Nachricht vom Tod Meisners mit innerer Anteilnahme vernommen habe: "Aus einem tiefen Glauben und einer aufrichtigen Liebe zur Kirche heraus ist Kardinal Meisner für die frohe Botschaft eingetreten. Christus, der Herr, lohne ihm seinen treuen und unerschrockenen Einsatz für das Wohl der Menschen in Ost und West und schenke ihm Anteil an der Gemeinschaft der Heiligen im Himmel."
Predigt von Kardinal Erdö
Auf Einladung von Kardinal Woelki hielt der langjährige Freund Meisners, Erzbischof Peter Kardinal Erdö aus Esztergom-Budapest und Primas von Ungarn, die Predigt und konzelebrierte. Erdö würdigte die besonderen Leistungen Meisners als Bischof von Berlin: "Eine Aufgabe, die in der damaligen Zeit ganz außerordentlich war: Eine Diözese, die in Ost- und West-Berlin gleichfalls zuständig war, ein Erzbischof, der seinen pastoralen Dienst in beiden Teilen der Stadt sogar ausüben durfte. Es war eine ganz heikle Position, die viel Verständnis und Diplomatie von ihm verlangte." Auch über die Grenzen seines Bistums hinaus habe Meisner sich jederzeit eingesetzt: "Die Bischöfe unserer Region können dankbar bezeugen, dass Kardinal Meisner auch für die Länder Mittel- und Osteuropas Vieles getan hat. Mit diesen Ländern hat ihn auch die Erinnerung an seinen Vater verbunden, der im Krieg in dieser Region gefallen war."
Grußwort von Benedikt XVI.
Sichtlich bewegt verlas Erzbischof Georg Gänswein ein Grußwort von des emeritierten Papstes Benedikt XVI., mit welchem Kardinal Meisner noch kurz vor seinem Tod telefoniert hatte.
Resümierend sagte Kardinal Woelki am Ende des Gottesdienstes: "Was bleibt: vielleicht ein Wort. Wir haben hier im Dom vielleicht einen der größten Schätze der Christenheit(...): die Reliquien der Hl. Drei Könige. Und wir wollen uns das Wort unseres Erzbischofs, das er 1987 in Dresden beim Katholikentreffen in der DDR gesprochen hat, zu eigen machen: 'Wir wollen hier in Köln keinem anderen Stern folgen, als dem von Bethlehem.'"
Weiter sagte Woelki: "Wir wollen ihm allein folgen, Christus, dem Herrn seiner Kirche durch die Zeit mit unserem verstorbenen Erzbischof. Gott entgegen. Das ist das Ziel unseres Lebens, zu dem wir geschaffen sind und zu dem hin wir unterwegs sind."
(Die Geschichte geht unten weiter)
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