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Bischof Feige mahnt, „sich nicht nostalgisch zu verkrampfen“

Bischof Gerhard Feige

Bischof Gerhard Feige von Magdeburg hat gemahnt, es gelte „sich nicht nostalgisch zu verkrampfen, sondern den Blick nach vorn zu richten, immer wieder danach zu suchen, wohin Gott uns führen will, und mutig neue Schritte zu wagen“. Feige predigte bei der Bistumswallfahrt, die am Sonntag zum Kloster Huysburg führte, vor etwa 3.000 Gläubigen.

Man müsse „darauf vertrauen, dass Jesus uns tatsächlich auch heute nahe ist und mit uns geht“, sagte Feige. Dann „sind wir nicht einfach nur Pilgernde wie viele andere, die neuerdings darin etwas spirituell Anregendes entdeckt haben, dann werden wir zu wirklichen Pilgerinnen und Pilgern der Hoffnung“.

Hoffnung zu haben sei aber gar nicht so leicht: „Wie so viele Menschen sind auch wir müde von den ständigen Krisen und anhaltenden Konflikten, der Angst, nicht mehr alles im Griff zu haben, und dem sorgenvollen Blick in die Zukunft – am Beginn einer Berufsausbildung, bei der Frage nach einer eigenen Familie mit Kindern, bei den alltäglichen Herausforderungen, am Ende eines Arbeitslebens oder im gesellschaftlichen Miteinander.“

„Der Ton um uns herum ist rau geworden und laut, unsere Gesellschaft verroht immer mehr, in vielen Gebieten dieser Welt übertönen die Waffen jeden anfanghaften Dialog“, fuhr der Bischof von Magdeburg fort. Um für die Begegnung mit Gott „im sanften, leisen Säuseln“ empfindsam zu werden, könne das Pilgern „hilfreich und heilsam“ sein.

Sodann listete Feige auf, was „Pilger der Hoffnung“ ausmache. So würden sie „nicht alles grau in grau oder nur schwarz-weiß“ sehen, „sondern erfreuen sich an der Farbenpracht der Welt und der Vielfalt des Lebens“. Sie seien auch „keine Phantasten oder Utopisten, die von einem Schlaraffenland oder einem Paradies auf Erden träumen, aber Menschen, die ideenreich und sorgsam mit Gottes Schöpfung umgehen“.

„Pilger der Hoffnung haben nicht nur sich und ihre eigenen Interessen im Blick, sondern kümmern sich solidarisch auch um andere“, so Feige im weiteren Verlauf seiner Predigt. Und sie „instrumentalisieren ihren Glauben nicht dazu, sich selbst auf- und andere abzuwerten“.

Besonders politisch wurde es gegen Ende der Liste: „Pilger der Hoffnung widersetzen sich Stammtischparolen, Verschwörungstheorien und Hetzreden, bilden sich eine eigene Meinung und treten auch dafür ein. Pilger der Hoffnung schüren auch selbst keine Vorurteile und Klischees, Polarisierungen und Spaltungen, sondern mühen sich um Verständigung und friedliche Lösungen. Pilger der Hoffnung denken und handeln nicht provinziell, nationalistisch und rassistisch, sondern distanzieren sich von jedwedem Extremismus, haben einen weiten Horizont und achten auch andere Religionen und Kulturen, Überzeugungen und Lebensweisen. Pilger der Hoffnung lieben die Freiheit und demokratische Verhältnisse, gestalten sie engagiert mit und sehnen sich nicht danach, durch einen starken Staat oder autoritäre Machthaber gegängelt oder handzahm gemacht zu werden.“

„Liebe Schwestern und Brüder, lassen wir uns nicht von der zunehmenden Resignation in unserer Gesellschaft und in unserer Kirche anstecken!“, forderte der Magedeburger Bischof. „Jammern und klagen wir nicht wie viele andere auf einem hohen Niveau! Bleiben oder werden wir vielmehr Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung, mit Herz und Verstand, Mut und Elan!“

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