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Emeritierter deutscher Peru-Bischof Reinhold Nann gibt für Frau „alles“ auf

Bischof Reinhold Nann

Der 65-jährige emeritierte deutschstämmige Bischof Reinhold Nann, der bis 2024 für eine Territorialprälatur in Peru zuständig war, hat offenbar sein Priesteramt aufgegeben und geheiratet. Das Portal Confidencial Digital hatte am Dienstag zuerst darüber berichtet.

Auf einem neuen Blog mit dem Titel „Comentarios de Reinaldo Nann“ ist im Untertitel zu lesen: „Ich habe das Priesteramt und das Bischofsamt niedergelegt, nachdem ich es 37 bzw. 7 Jahre lang ausgeübt hatte. Ich liebe die Kirche weiterhin und bringe mich mit meinem Wissen und meiner Erfahrung ein.“

Der Blog ist zwar neu, aber das Autorenprofil ist jenes von Reinhold Nann und listet entsprechend auch den Vorgänger-Blog „Neues aus Peru von Reinhold Nann“, der bis ins Jahr 2007 zurückgeht und somit auch den neuen Blog als echt legitimiert.

Der bislang einzige Beitrag im neuen Blog trägt den Titel „Marcial Maciel und die Wölfe Gottes“. Darin ist gegen Ende zu lesen: „Ich war seit 1987 Priester und von 2017 bis 2024 Bischof in Peru, als ich zunächst das Bischofsamt und nach mehreren Monaten der Entscheidungsfindung auch das Priesteramt niederlegte. Ich war zutiefst enttäuscht von der Realität, in der ein Teil des Klerus lebt.“

„Ich habe mich in eine Frau in meinem Alter verliebt und beschlossen, für sie alles aufzugeben“, fuhr Nann fort. „Ich habe Freunde, Ansehen und Einkommen verloren, jetzt bin ich, wie eine Freundin es ausdrückte, voll und ganz Teil der ‚Welt der Sterblichen‘.“

Nichtsdestotrotz sei er „glücklich in meinem neuen Leben. Ich hege keinen Groll gegen irgendjemanden. Ich liebe die Kirche nach wie vor. Ich bin fest davon überzeugt, dass ihre Zukunft in einem bewussteren und weniger abhängigen Laienstand liegt. Wir müssen den Klerus unterstützen, ohne ihn zu vergöttern. Indem wir ihn vergöttern, geben wir ihm zu viel Macht und erleichtern alle Arten von Missbrauch.“

Seinen Rücktritt im Jahr 2024, mehr als zehn Jahre vor der eigentlichen Altersgrenze für Bischöfe, begründete Nann mit gesundheitlichen Schwierigkeiten. Damals gab er an, in Deutschland ein Sabbatjahr verbringen zu wollen.

Im März 2020, zu Beginn der globalen Corona-Einschränkungen, sorgte Nann für Schlagzeilen, als er seinen Priestern zunächst die Erlaubnis zu erteilen versuchte, Beichten telefonisch zu hören, diese aber wenige Tage später schon wieder rückgängig machen musste. Tatsächlich handelt es sich um keine gültige Beichte, wenn sie per Telefon vorgenommen werden soll.

Im Jahr 2023 brachte Nann die Kritik am deutschen Synodalen Weg mit dem Begriff Klerikalismus in Verbindung. „In der Lateinamerikanischen Kirchenversammlung und beim Anhören für die Weltsynode wurde als Hauptproblem der Klerikalismus ausgemacht“, erläuterte er. „Ein Klerus, der sich als Kaste versteht und alle Macht in der Kirche in seinen Händen konzentriert und diese auch nicht abgeben will.“

„Diese klerikalistischen Kreise sind es, die den deutschen synodalen Weg als Schreckgespenst der Kirche an die Wand malen“, schlug der Bischof den Bogen. „Seine Themen sind hier zwar auch vorhanden aber noch weitgehend tabu und kaum mehrheitsfähig. Indem der deutsche Weg verteufelt wird, kann man indirekt den synodalen Weg der Weltkirche torpedieren und damit soll letztlich Franziskus selbst getroffen werden, der mit der Weltsynode wichtige Themen des II. Vatikanischen Konzils endlich umsetzen will: das Kirchenmodell des Volkes Gottes, das eine radikale Umgestaltung des pyramidalen und monarchischen Amtsverständnisses mit sich bringt.“

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