Münster, 22 Oktober, 2025 / 7:00 AM
Das ZDF überträgt an diesem Sonntag erstmals einen sogenannten „Queer“-Gottesdienst, und zwar aus der katholischen Kirche St. Anna in Münster-Mecklenbeck. Bei der veranstaltenden Gemeinde handelt es sich um eine Gemeinschaft, die 1999 von der AG „Schwule Theologie in Münster“ gegründet wurde.
Die Messe wird laut der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ unter dem Motto „Wer bin ich für … dich?“ gefeiert. Hauptzelebrant ist Pfarrer Karsten Weidisch von der Pfarrei St. Liudger. Er hat den Gottesdienst gemeinsam mit der „Queergemeinde“ Münster vorbereitet.
Trotz anfänglicher Konflikte mit der Bistumsleitung ist die „Queergemeinde“ Münster heute offiziell in die Pfarrei St. Joseph Münster-Süd eingebunden und feiert regelmäßig Eucharistie.
Im Jahr 2000 hatte die Bistumsleitung noch ein Eucharistieverbot für die „queeren“ Gottesdienste ausgesprochen. Dies habe zur Folge gehabt, dass die Hälfte der Gläubigen weggebrochen sei.
Nach fünf Monaten hätten sich jedoch erneut Priester bereit erklärt, mit der Gemeinde die Eucharistie zu feiern. Heute sei die „Queergemeinde“ im Bistum Münster voll akzeptiert. Sie feiert seit 2015 als Teil der Pfarrei St. Joseph Münster-Süd jeden zweiten Sonntag im Monat eine Messe in der Krypta der Antoniuskirche.
Kirchliche Haltung zur Gender-Ideologie
In ihren zentralen Lehrdokumenten vertritt die katholische Kirche eine klare und zusammenhängende Lehre zu Sexualität und Ehe, die auf Naturrecht und Offenbarung beruht. Auch der verstorbene Papst Franziskus hat sich in den vergangenen Jahren wiederholt klar gegen die Gender-Ideologie ausgesprochen und dabei auch Stellung zur angemessenen Sexualerziehung von Kindern bezogen.
Papst Franziskus bezeichnete die Gender-Ideologie im März 2024 als die „hässlichste Gefahr“ der heutigen Zeit. Bei einer Audienz im Vatikan erklärte Franziskus, er habe um Studien über „diese hässliche Ideologie unserer Zeit gebeten, die Unterschiede auslöscht und alles gleichmacht; Unterschiede auslöschen heißt, die Menschlichkeit auslöschen“.
Der Papst betonte, dass Mann und Frau in einer fruchtbaren Spannung zueinander stünden, die niemals unterdrückt werden dürfe.
Die Kritik an der Gender-Ideologie durch Papst Franziskus ist nicht neu. Bereits 2016 beklagte er mit Blick auf französische Schulbücher Versuche einer „hinterlistigen Indoktrinierung mit der Gender-Theorie“.
Im April 2024 veröffentlichte das vatikanische Dikasterium für die Glaubenslehre mit päpstlicher Zustimmung die Erklärung Dignitas infinita über die menschliche Würde. Dieses 25-seitige Dokument stellt die bisher umfassendste offizielle Stellungnahme der Kirche zur Gender-Thematik dar.
Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es zum Thema Homosexualität (KKK 2358): „Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen haben tiefsitzende homosexuelle Tendenzen. Diese Neigung, die objektiv ungeordnet ist, stellt für die meisten von ihnen eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitgefühl und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen.“
Nichtsdestotrotz seien solche Personen „berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihres Verfaßtheit erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen“.
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