Kreuzschwestern geben Realschule in Gemünden nach 74 Jahren auf

Redaktion, 28 Oktober, 2025 / 1:00 PM

Die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz, gemeinhin als Kreuzschwestern bekannt, geben ihre Realschule in Gemünden im Bistum Würzburg nach 74 Jahren auf. „Zu niedrige Schülerzahlen zwingen zu diesem Schritt“, außerdem finanzielle Schwierigkeiten, berichtete das Bistum am Montag.

Mit den Sommerferien im nächsten Jahr geht das Schulleben zu Ende, aber für die Schüler, die ihren Abschluss dann nicht mehr an der Theodosius-Florentini-Schule machen können, werde „in enger Abstimmung mit dem Landratsamt Main-Spessart“ gesorgt.

Marco Ruck, der kaufmännische Leiter der Kreuzschwestern Bayern, erklärte: „Die Kreuzschwestern haben über viele Jahre alles darangesetzt, den Schulstandort zu erhalten. Doch die fehlenden finanziellen Mittel lassen eine qualitativ angemessene Ausbildung der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen nicht mehr zu.“

Mit nur noch 160 Schülern sei es durch Einnahmen aus den Zuschüssen des Freistaats Bayern und aus den Elternbeiträgen nicht mehr möglich, die Kosten zu decken, berichtete das Bistum Würzburg. Das Defizit könnten die Kreuzschwestern „nicht mehr aus eigenen Mitteln ausgleichen“.

„Angesichts der demografischen Entwicklung in der Region sei auch mittelfristig keine Erholung der Anmeldezahlen zu erwarten“, hieß es. So endet nach 74 Jahren ein Apostolat, das aber schon in den vergangenen Jahren nicht mehr von den Ordensfrauen ausgeübt wurde, sondern ausschließlich von weltlichen Lehrkräften.

Jürgen Engel, der Leiter der Abteilung Schule und Hochschule des Bistums Würzburg, hielt fest: „Die Theodosius-Florentini-Schule Gemünden ist ein wichtiger Ort der christlichen Persönlichkeitsbildung und des gelebten Glaubens. Im Namen der Diözese danke ich den Kreuzschwestern und allen Verantwortlichen für ihren jahrzehntelangen Dienst an den jungen Menschen. Die Schließung ist zwar unausweichlich, hinterlässt aber eine große Lücke in der Region Main-Spessart.“