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Es ist offiziell: Papst Franziskus reist nach Burma und Bangladesch

Papst Franziskus am 2. April 2016

Der Vatikan hat am heutigen Montag bestätigt, dass Papst Franziskus die Nationen Burma und Bangladesch besuchen wird. Vom 27 November bis 2. Dezember reist der Pontifex in die beiden asiatischen Länder.

Wie Papst-Sprecher Greg Burke mitteilte, wird Franziskus drei Tage in Burma verbringen und dabei die Stadt Rangun und die Hauptstadt Naypyidaw besuchen. Anschließend ist er vom 30. November bis 2. Dezember in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch.

Weitere Einzelheiten des Programms der Apostolischen Reise liegen noch nicht vor. Klar ist: Es ist eine Reise an die Peripherie. Burma ist überwiegend buddhistisch, Bangladesch muslimisch. Weder in Burma noch in Bangladesch lebt eine große Zahl Katholiken: Ihr Anteil an der Bevölkerung liegt bei etwa einem Prozent in Burma, und ist noch einmal geringer in Bangladesch.

Wahrscheinlicher Schwerpunkt der Reise: Die Rohingya

Ein besonderes Anliegen für Franziskus ist seit Jahren die Situation der muslimischen Gruppe der Rohingya: Immer wieder hat der Papst sich für die Anliegen der Ethnie ausgesprochen, zuletzt beim Angelus-Gebet am vergangenen Sonntag. Die Lage der islamischen Volksgruppe ist somit wahrscheinlich ein Hauptgrund für die Reise des Papstes.

Wer aber sind die Rohingya? Die bis zu zwei Millionen Menschen umfassende Ethnie spricht einem dem Bengali eng verwandte, indo-germanische Sprache und wohnt im Westen Burmas. Rohingya werden jedoch nicht als eine der 135 einheimischen Bevölkerungsgruppen Burmas anerkannt, sondern von der burmesischen Regierung als Bengalis bezeichnet – und als illegale Einwanderer.

Seit Jahrzehnten kommt es immer wieder zu gewalttätigen Spannungen zwischen der muslimischen Minderheit und der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit, bis hin zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Allein im Jahr 2012 kam es dabei zu Dutzenden Toten auf beiden Seiten.

Als Reaktion auf die Gewalt rief die burmesische Regierung 2012 den Notstand aus und ging mit Militärgewalt gegen die muslimische Volksgruppe vor. Hunderttausende Rohingya flohen. Laut den Vereinten Nationen werden die im Land gebliebenen, staatenlosen Rohingya auch heute massiv, systematisch unterdrückt und brutal verfolgt. Dabei schrecken, so Berichterstatter, die Täter nicht vor Massakern, Vergewaltigung und der systematischen Vernichtung ganzer Dörfer zurück.

Allein in den letzten Tagen kamen Berichten zufolge bei bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Rohingya und Burmas Sicherheitskräften fast 100 Menschen ums Leben.

Schätzungsweise die Hälfte der Rohingya lebt als Flüchtlinge in ihrer vorgeblichen Heimat, Bangladesch, sowie einigen anderen Ländern. In Bangladesch werden viele jedoch nicht als Flüchtlinge anerkannt – und zum Teil gezwungen, das Land wieder zu verlassen.

Franziskus und die Rohingya

Franziskus hat sich wiederholt für die Anliegen der muslimischen Volksgruppe stark gemacht – bei Angelus-Gebeten, im Rahmen täglicher Eucharistiefeiern, Generalaudienzen, und in Interviews mit Medien. Bei einem Treffen mit über 1500 Mitgliedern der Internationalen Eucharistischen Jugendbewegung im Jahr 2015 sagte er:

"Lasst uns an unsere Brüder denken, die Rohingya. Sie wurden von einem Land zum anderen und dann zu einem weiteren gejagt".

Bei der Generalaudienz am 8. Februar diesen Jahres bat der Papst die anwesenden Gläubigen, mit ihm "für unsere Brüder und Schwester, die Rohingya, zu beten. Sie wurden aus Myanmar vertrieben, sie gehen von einem Ort zum anderen und niemand will sie haben".

Dritte Asienreise des Papstes

Unabhängig von den Motiven der Apostolischen Reise: Bereits seit Monaten hat Franziskus über eine mögliche dritte Reise nach Asien gesprochen. Schon seine zweite Auslandsreise überhaupt, im August 2014, ging nach Südkorea. Im Januar 2015 besuchte er Sri Lanka und die Philippinen. Indien war diesmal als mögliches Ziel ursprünglich im Gespräch.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Der Besuch in Myanmar und Bangladesch, kurz vor Weihnachten, findet auch keine zwei Monate vor dem nächsten Besuch Südamerikas statt. Der argentinische Papst ist vom 9. bis 13. September in Kolumbien, und wird vom 15. bis 21. Januar 2018 nach Chile und Peru reisen.

Elise Harris und Hannah Brockhaus trugen zur Berichterstattung bei.

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