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Dialog ist immer möglich, sagt Kardinal angesichts der Spannungen in Jerusalem

Blick auf Jerusalem

Der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, hat in Bezug auf die Situation im Heiligen Land betont, dass der Dialog "immer möglich" sei.

In einem Interview mit der Tageszeitung des Vatikan, L'Osservatore Romano (LOR), bekräftigte der französische Kurienkardinal auch die Bedeutung der gegenseitigen Achtung in Bezug auf die Anhänger anderer Religionen.

Kardinal Tauran erklärte gegenüber LOR, "den Dialog als Weg zu beschreiten, ist immer möglich; aus diesem Grund sollte er, trotz allem, befördert werden. Ja, denn der Christ ist aufgerufen, auch in schwierigen Zeiten ein kohärentes Zeugnis abzulegen, vor allem in einer Welt, in der die Gewalt zunehmend im Namen Gottes oder der Religion verübt wird."

Seiner Meinung nach gebe es noch Hoffnung für den Frieden im Nahen Osten, betonte er, in Bezugnahme auf die Entscheidung des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen.

"Der Dialog muss weiterhin auf allen Ebenen geführt werden. Es genügt, daran zu denken, was aufgrund eines signifikanten Zufalls am 6. Dezember passiert ist, als die Entscheidung des Weißen Hauses öffentlich bekanntgemacht wurde", erinnerte der Kardinal in Bezug auf das Treffen des Papstes mit den Teilnehmern einer Versammlung des Dikasterium und der Kommission für den Interreligiösen Dialog des Staates Palästina.

Diese ganze Situation, so der Kardinal, "zeigt, wie wichtig es ist - für uns Christen - in unserem Glauben eifrig und konsequent zu bleiben, in den Schwierigkeiten einer Welt, die so pluralistisch ist, und uns nicht entmutigen zu lassen, um die charakteristischen Herausforderungen einer multikulturellen Realität besser zu verstehen und zu bezeugen, dass es möglich ist, zusammenzuleben, in der Überzeugung, dass die Liebe die einzige Kraft ist, die fähig ist, die Welt zu einem besseren Ort für uns alle zu machen."

Der Status Quo Jerusalems

Am Mittwoch, den 6. Dezember, hatte Donald Trump seine Entscheidung bekanntgegeben, die Botschaft der Vereinigten Staaten von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen.

Damit wurde Jerusalem durch die USA als Hauptstadt Israels anerkannt, was zu teilweise gewalttätigen Zusammenstößen geführt hatte. Die palästinensische Organisation Hamas rief zu einer neuen “Intifada” auf, das heißt zu einer neue Rebellion, einem neuen Aufstand gegen Israel.

Mehrere Länder und UN-Vertreter haben Trumps Entscheidung kritisiert. Andere Regierungen haben jedoch die Ankündigung der Vereinigten Staaten befürwortet, wie Guatemala, das ebenfalls ankündigt hat, den Sitz seiner Botschaft in Israel nach Jerusalem zu verlegen.

Der Status Jerusalems ist ein Schlüsselthema im israelisch-palästinensischen Konflikt, da beide Seiten auf diese Stadt als ihre Hauptstadt Anspruch erheben.

Über Jahre hinweg haben die amerikanischen Präsidenten den diplomatischen Sitz in Tel Aviv belassen, wie die meisten Nationen der Welt auch, und ihn nicht nach Jerusalem verlegen wollen.

Die Palästinenser und ein Großteil der arabischen und muslimischen Welt akzeptieren nicht, dass Jerusalem Hauptstadt Israels sei. Neben der umstrittenen Territorialfrage spielt dabei auch eine Rolle, dass sich in Jerusalem heilige Stätten des Judentums, Christentums und Islam befinden.

In der Generalaudienz am 6. Dezember appellierte Papst Franziskus nachdrücklich an den Frieden und daran, eine Lösung für die neue, durch den amerikanischen Präsidenten ausgelöste Krise zu finden.

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