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Erzbischof Scicluna in Chile an Gallenblase operiert

Erzbischof Charles Scicluna

Wie die Erzdiözese Maltas in einer kurzen Stellungnahme am 21. Februar mitteilte, wurde Scicluna in das Krankenhaus San Carlos de Apoquindo in Santiago eingeliefert.

Der Erzbischof habe seit vergangener Woche an Schmerzen gelitten, teilte die Chilenische Bischofskonferenz mit. Ihr Sprecher, Diakon Jaime Coiro, teilte mit, Scicluna habe die Operation gut überstanden und befinde sich in einem stabilen Zustand. Voraussichtlich werde er in zwei bis drei Tagen das Krankenhaus verlassen.

Scicluna befindet sich seit 19. Februar in Santiago, um Opfer sexuellen Missbrauchs und Gegner der Ernennung von Bischof Juan de la Cruz Barros zur Diözese Osorno, dem sie vorwerfen, die Verbrechen seines langjährigen Freundes und Mentors, Pfarrer Fernando Karadima, der 2011 für schuldig befunden wurde, Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht zu haben und zu einem Leben in Gebet und Einsamkeit verurteilt wurde. 

Scicluna ist nicht nur Erzbischof von Malta, sondern wurde von Papst Franziskus im Jahr 2015 dazu ernannt, die Gruppe an der Glaubenskongregation zu leiten, die sich um Beschwerden und Berufungen von Geistlichen kümmert, gegen die Missbrauchsvorwürfe vorliegen. Er ist zudem Experte im Kirchenrecht und anerkannter Fachmann für die kanonischen Regeln, die mit sexuellem Missbrauch befasst sind. 

Vor seiner Ankunft in Santiago interviewte Erzbischof Scicluna in New York eines der engagiertesten Opfer Karadimas, Juan Carlos Cruz.

Die Ernennung von Bischof Barros stieß auf scharfe Kritik und Ablehnung. Barros selber bestreitet, vom Missbrauch gewußt zu haben und widerspricht den Vorwürfen. Papst Franziskus stärkte ihm auf seiner Reise nach Chile im Januar den Rücken, und sagte, Vorwürfe gegen Barros seien "Verleumdung", da er keine Beweise für die Vorwürfe erhalten habe und sich keine Opfer gemeldet hätten. 

Kurz nach seiner Chile-Reise, die vom 15. bis 18. Januar dauerte, teilte der Vatikan mit, dass Franziskus Erzbischof Scicluna als Sonder-Ermittler damit beauftrage, mehrere Augenzeugen zu interviewen, die sich gemeldet hätten mit der Angabe, Beweise für eine Vertuschung zu haben. 

Der Fall nahm eine weitere komplizierte Wende, nachdem Cruz in einem Interview mit der Associated Press mitteilte, er habe dem Papst im April 2015 einen achtseitigen Brief geschickt, in dem er aussagt, Barros sei nicht nur Zeuge von Karadimas Missbrauch gewesen, sondern bisweilen selber daran beteiligt gewesen.

Diesen Brief habe er vier Mitglieder der Päpstlichen Kinderschutzkommision übergeben, die wiederum das Schreiben dessen Leiter übergeben hätten, Kardinal Sean O'Malley von Boston. Dieser sollte den Brief dem Papst übergeben.

Diese Angaben warfen erneut die Frage auf, ob Franziskus den Brief erhalten und gelesen habe.

Nach seiner Abreise auch Malta am 15. Februar um Curz in New York zu treffen, reiste Scicluna am 19, Februar nach Santiago, um weitere Zeugen im Fall anzuhören. Am 25. Februar sollte Scicluna dann nach Malta zurückkehren. 

Wie die Chilenische Bischofskonferez mitteilte, hatte die Operation keine weiterreichenden Konsequenzen für die Ermittlung. Auch die Anhörungen der Opfer würden weitergehen "wie geplant", unter der Leitung von Monsignore Jordi Bertomeu, einem Mitarbeiter der Glaubenskongregation. Ein weiterer mitreisender Priester fungiere als Notar. 

Die Chilenische Bischofskonferenz teilte weiter mit, dass sie hoffe, Erzbischof Scicluna werde schnell genesen. Er wolle so bald wie möglich weitere Zeugen persönlich treffen.

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https://twitter.com/CNAdeutsch/status/960747020578410496 

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