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Andauernde Gewalt in Nicaragua: Papst Franziskus ruft zu Dialog auf, betet für die Toten

Papst Franziskus auf dem Petersplatz vor dem Gebet des Regina Coeli – Freu' Dich, Du Himmelskönigin – am 30. April 2017.

In freier Rede hat Papst Franziskus nach dem Gebet des Angelus am Sonntag die Gewalt in Nicaragua verurteilt, und für die Opfer und deren Familien gebetet.

"Ich schließe mich meinen bischöflichen Brüdern in Nicaragua an, um ihre Trauer über die schwere Gewalt mit Toten und Verletzten auszudrücken, die von bewaffneten Gruppen durchgeführt werden, um soziale Proteste zu unterdrücken", sagte der Papst am 3. Juni.

"Ich bete für die Opfer und ihre Familien. Die Kirche ist immer für den Dialog, aber dies erfordert ein aktives Engagement, Freiheit und vor allem Leben zu respektieren. Ich bete dafür, dass alle Gewalt aufhören und die Bedingungen für die Wiederaufnahme des Dialogs so bald wie möglich kommen."

Papst Franziskus sprach nur eine Woche nach einem Mörserangriff auf eine katholische Universität in Nicaragua. Der Angriff wurde vom Rektor der Universität, Pater José Alberto Idiáquez, als "feige" verurteilt.

Am 27. Mai feuerten drei maskierte Menschen die Granaten auf zwei Wachen, die am Haupttor der Universität von Zentralamerika in der Hauptstadt Managua standen.

Der Anschlag war der jüngste in einer Welle von Gewalt und Unruhen im Land, die am 18. April begann, nachdem Präsident Daniel Ortega Reformen des Sozial- und Rentensystems angekündigt hatte.

Vom 18. bis 22. April war es daraufhin zu Massenprotesten gekommen, die schnell eskalierten. Sicherheitskräfte gingen gegen gewalttätige Demonstranten und vermummte Plünderer vor. Nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation wurden mindestens 40 Menschen getötet, dutzende weitere werden vermisst.

Die von der Regierung angekündigten "Reformen" wurden angesichts der weitverbreiteten, lautstarken Opposition bald aufgegeben, doch die Proteste haben sich angesichts der Gewalt und Todesopfer verschärft.

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