Jerusalem, 21 Juni, 2018 / 9:41 AM
Christliche Oberhäupter haben den Ministerpräsidenten Israels, Benjamin Netanjahu, aufgefordert, "schnell und entschlossen zu handeln", um die Verabschiedung des Gesetzentwurfs zu verhindern, der darauf abzielt, Grundstücke der Kirchen im Land zu enteignen.
In einem gemeinsamen Brief wandten sich der Kustos des Heiligen Landes, Pater Francesco Patton, der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III. und der armenische Patriarch von Jerusalem, Nourhan Manougian and den israelischen Regierungschef.
Die christliche Oberhäupter erklärten gegenüber Netanyahu, "die Regierenden würden versuchen, die Vergesetzlichung dieses umstrittenen Gesetzentwurfs schnell voranzubringen, der versucht, die Rechte der Kirchen auf ihrem Land zu eliminieren."
"Wir sind der festen Überzeugung, dass dieses Gesetz einen systematischen und nie dagewesener Angriff auf die Christen im Heiligen Land darstellt, grundlegendste Rechte verletzt und so das jahrzehntelange delikate Gewebe der Beziehungen zwischen der christlichen Gemeinschaft und dem Staat Israel mit Füßen tritt", erläuterten sie.
Sie erinnerte auch daran, dass die Initiative "auch einer der Hauptgründe für die jüngste Krise war, die sich zwischen der christlichen Gemeinde im Heiligen Land und dem Staat Israel entwickelt hatte, zusammen mit der Belastung der Konten der Kirche durch willkürliche und illegale Abgaben aufgrund einer angeblicher Gemeindesteuern, unter eklatanter Verletzung ihres Status quo; das hatte uns dazu gebracht, als Protestakt die Grabeskirche zu schließen."
Die christlichen Gemeindeleiter bedauerte, dass die israelische Regierung nach wie vor versuche "eine Agenda zu fördern, die spaltend, rassistische und subversiv sei und so - auf Basis seltsamer und populistischer Überlegungen - den Status quo zu der christliche Gemeinschaft schwäche und ihn angreife."
Sie erinnerten auch daran, dass Netanjahu versprochen hatte, eine Kommission einzusetzen, um den Dialog zu ermöglichen und die "skandalöse Vereinnahmung" durch das Rathaus von Jerusalem und den Gesetzentwurf auszusetzen.
"Bis heute - mehr als drei Monate später - wurde kein Dialog mit uns geführt. Wir sind der Ansicht, dass dieses Verhalten seitens derjenigen, die den Gesetzentwurf unterstützen, schwerwiegend verletzend ist und die Vereinbarungen Eurer Exzellenz sowie die fundamentale und wesentliche Religionsfreiheit untergräbt."
Der Brief schließt mit einer Mahnung an den Ministerpäsidenten Israels "schnell und entschlossen zu handeln, um das Gesetz zu verhindern, dessen einseitige Genehmigung die Kirchen zwingen würde, auf gleiche Art und Weise zu antworten."
Die Grabeskirche war vom 25. bis 27. Februar einvernehmlich von der Kustodie des Heiligen Landes, dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem und dem armenischen Patriarchen von Jerusalem geschlossen worden.
In einer damals veröffentlichten Botschaft erklärten die christlichen Oberhäupter, die Schließung sei ein Protest gegen die Ankündigung skandalöser Eintreibungen und die Anordnungen zu Beschlagnahmungen, die das Rathaus von Jerusalem "aufgrund angeblicher strafrechtlicher Gemeindesteuern" erlassen hat.
Ein weiterer Grund war dieser Gesetzentwurf, der "die Enteignung der Ländereien der Kirchen ermöglichen würde."
"Die größten Opfer dabei sind die verarmten Familien, die ohne Nahrung und Wohnung bleiben würden, sowie die Kinder, die keine Schule besuchen könnten", hatten sie in der Mitteilung angeprangert.
Übersetzt aus dem Spanischen von Susanne Finner.
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