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Ehe ist "revolutionäre" Liebe und Berufung: Papst Franziskus

Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 31. Oktober 2018

Die Ehe zwischen Mann und Frau ist eine Berufung, aber auch die Berufung eines geweihten Menschen ist eine Art ehelicher Beziehung: Beide orientieren sich an Jesu Liebe zu seiner Braut, der Kirche. Daran hat Papst Franziskus bei der Generalaudienz am heutigen Mittwoch erinnert.

In seiner Katechesen-Reihe über die Zehn Gebote sprach der Papst über das sechste Gebot, und damit auch das Sakrament der Ehe. Der Pontifex erinnerte auch daran, dass am morgigen 1. November das Hochfest Allerheiligen begangen wird, gefolgt vom Gedenken aller Verstorbenen am 2. November zu Allerseelen.

Die treue eheliche Liebe, in der ein Mann seine Frau liebt wie Christus die Kirche, ist eine "revolutionäre" Liebe, so Franziskus zu den auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen.

Ein Aufruf zur Liebe "manifestiert sich in der Treue", sagte der Papst, und verwies auf den Epheser-Brief des heiligen Apostels Paulus: Dieses "revolutionäre" Schreiben, das bekräftigt, dass "der Mann seine Frau lieben muss, wie Christus die Kirche liebt".

"Vielleicht war das", fügte Franziskus hinzu, "das Revolutionärste, was über die Ehe gesagt wurde."

"Wer ist dann der Ehebrecher, der Lüstling, der Ungläubige?", fragte der Papst. "Er ist ein unreifer Mensch, der Situationen auf der Grundlage seines eigenen Wohlbefindens und seiner Zufriedenheit interpretiert."

Der menschliche Körper sei kein Instrument der Lust, sondern der Ort der Berufung zur Liebe – und in der authentischen Liebe gibt es keinen Raum für die Lust und deren Oberflächlichkeit. Männer und Frauen verdienen mehr", fuhr er fort.

"Dieser Befehl gilt für alle, er ist ein väterliches Wort Gottes, das an jeden Mann und jede Frau gerichtet ist", sagte der Papst. Dabei gehe es auch darum, die Last eines anderen zu schultern, bedingungslos zu lieben. 

Eheliche Berufung auch für Jungfrauen und Priester

Aber es geht nicht nur um die Ehe zwischen Mann und Frau, die für Katholiken auch immer eine Beziehung zu Dritt – nämlich mit Gott - ist.

Zweimal betonte der Papst: "Jede christliche Berufung ist ehelich", auch die zur geweihten Jungfrau oder zum Priester. 

"Im Priestertum liebt man das Volk Gottes mit der ganzen Vaterschaft, Zärtlichkeit und Kraft eines Mannes und eines Vaters", erklärte Franziskus.

Die Kirche brauche dafür Menschen, denen der Heilige Geist mit bedingungsloser Liebe für die Braut Christi das Herz berührt, so der Papst weiter.

Denn die Treue der Ehe ist ein Abbild der Treue Jesu zu seiner Braut, der Kirche: Wir gehen von der "Treue Christi, seiner Zärtlichkeit, seiner Großzügigkeit" aus, sagte Papst Franziskus, und von dort aus "schauen wir mit Glauben auf die Ehe und jede Berufung, und wir verstehen die volle Bedeutung der Sexualität".

Mit Blick auf das morgige Hochfest sagte der Pontifex abschließend: "Das Glaubenszeugnis derer, die vor uns gegangen sind, stärkt in uns die Gewissheit, dass Gott jeden auf dem Weg des Lebens begleitet, niemanden sich selbst überlässt und will, dass wir alle heilig sind, wie Er heilig ist." 

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