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Papst nimmt Häftlingen Beichte ab, ermutigt sie, den "Weg der Überwindung" zu gehen

Papst Franziskus spricht zu jungen Häftlingen in Panama am 25. Januar 2019

Ein Gefängnisbesuch ist fester Bestandteil der Reisen von Papst Franziskus nach Amerika. Zum ersten Mal hat der Pontifex nun dabei auch Beichten gehört.

Im Jugendgefängnis Las Garzas de Pacora hörten der Papst und zwei weitere Priester die Beichte von 12 Häftlingen. Es war der zweite Tag des Pontifex in Panama, der zum Weltjugendtag nach Zentralamerika gekommen ist.

"Mit den Sündern essen"

In seiner Predigt im Rahmen der Feier der Bußliturgie nahm der Papst eine Stelle aus dem heiligen Evangelium nach Lukas zum Ausgangspunkt: "Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen" (Lk 15,2). 

"Jesus hat keine Angst, sich denen zu nähern, die aus vielen verschiedenen Gründen den Hass der Gesellschaft abbekamen", sagte Franziskus den Häftlingen. "Er tut dies, weil er weiß, dass es im Himmel ein größeres Fest für einen einzigen bekehrten Sünder gibt als für 99 Gerechte, die keine Umkehr nötig haben" (vgl. Lk 15,7). 

Der Sohn Gottes "lenkt den Blick immer auf einen Horizont, der das Leben und die Geschichte erneuern kann".

Dieser Blick ist der Blick des Bekehrten, der nicht mehr sündigt, der seine Verbrechen bereut und Jesus nachfolgt, erklärte der Papst. "Sein Blick fordert uns auf, um Hilfe zu bitten und nach Unterstützung zu suchen, um die Wege der Überwindung zu gehen". Mit Nörgelei und Etiketten gelinge das jedoch nicht. 

Das Jugendgefängnis Las Garzas de Pacora ist in Panama bekannt für sein umfassendes Reintegrationsprogramm, das eine Berufsausbildung und psychologische Rehabilitation unter der Aufsicht von UNICEF leistet.

"Eine Gesellschaft ist fruchtbar, wenn sie in der Lage ist, eine Dynamik zu erzeugen, die in der Lage ist, aufzunehmen und zu integrieren, wenn sie sich bemüht und dafür kämpft, Chancen und Alternativen zu schaffen, die ihren Gliedern neue Möglichkeiten eröffnen, wenn sie sich dafür einsetzt, eine Zukunft mit Gemeinschaft, Bildung und Arbeit zu schaffen", sagte der Papst.

Im Sakrament der Versöhnung sowie in der Bußfeier könne heute jeder - nicht nur verurteilte Verbrecher, sondern jeder sündige Christ - den "Blick Gottes" erleben, der "das Ungenügen nicht beachtet und uns die Kraft gibt zu solchen Abmachungen, die uns allen helfen, der Nörgelei zu widersagen, brüderlichen Abmachungen, die es unserem Leben ermöglichen, immer eine Einladung zu Freude und zur Erlösung zu sein", schloss Franziskus. 

Kubanische Begegnung

Vor dem Gefängnisbesuch traf Franziskus in privatem Rahmen auch kurz mehrere hundert Pilger aus Kuba, die von zwei Bischöfen begleitet wurden.  Der Pontifex begrüßte sie laut "Vatican News" und spendete den Katholiken den Segen.

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