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Wegen Immobiliengeschäft: Kardinal Alencherry kommt vor Gericht

Kardinal George Alencherry bei der Feier einer heiligen Messe im Petersdom am 12. Oktober 2014

Wegen eines Immobiliengeschäfts müssen sich Kardinal George Alencherry sowie sein ehemaliger Finanzchef und ein Makler vor einem indischen Gericht verantworten.

Das melden "Times of India" und "New India Express".

Kardinal Alencherry ist Großerzbischof der Erzdiözese Ernakulam-Angamaly der Syro-Malabarischen-Katholischen Kirche, einer mit Rom unierten Ostkirche mit knapp vier Millionen Gläubigen.

Derzeit findet eine Synode der Kirche in Kakkanad statt, die unter anderem die Vorwürfe und Situation im Erzbistum bespricht: Kardinal Alencherry steht auch wegen des Vorwurfs der Vertuschung im im Fall der Vergewaltigungsvorwürfe gegen Bischof Franco Mulakkal in der Kritik, wie CNA Deutsch berichtete.

Die Vorwürfe der finanziellen Misswirtschaft, die nun vor Gericht geprüft werden sollen, wurden erstmals im November 2017 öffentlich bekannt, als Alencherry von einem Gremium seiner eigenen Erzdiözese beschuldigt wurde, finanzielle Misswirtschaft betrieben zu haben.

Die Vertreter des Rates erhoben den Vorwurf, dass der Kardinal, zwei ältere Priester und ein Immobilienmakler mehrere Grundstücke unter Wert verkauft hätten: Ein Verlustgeschäft in Höhe von 10 Millionen Dollar. Zudem habe der Kardinal dabei die kirchenrechtlichen Vorgaben umgangen.

Der Vatikan suspendierte den Kardinal von seiner Ausübung der Rolle des Erzbischofs im Juni 2018. Ein vom Vatikan eingesetzter Apostolischer Administrator berichtete über die finanziellen Vorgänge nach Rom.

"Der Kardinal blieb immer der Erzbischof der Diözese, aber administrative Angelegenheiten wurden Bischof Jacob Manathodath anvertraut", so Kavilpurayidathil.

Was die Ermittlungen des Vatikans ergeben haben, steht bislang nicht fest: Zwei Weihbischöfe sind weiterhin suspendiert, während Alencherry selbst von Papst Franziskus wiedereingesetzt worden ist. Allerdings muss er, laut einem Schreiben der Apostolischen Nuntiatur vom 24. Juni, monatlich über die Finanzen des Erzbistums Bericht erstatten und "die bürgerlichen Gesetze einhalten".

Die Nachricht von der Wiedereinsetzung durch Papst Franziskus führte zu Protesten: Nach Angaben der AP traten daraufhin etwa 450 Priester, darunter 70 Geistliche außerhalb Indiens, in einen Hungerstreik und richteten eine Gebetswache am Sitz des Kardinals in der Stadt Kochi ein.

Der Hungerstreik sei beendet worden, nachdem Kirchenvertreter verbindlich eine Anhörung der Forderungen der Priester beim Treffen im August zugesagt hätten, so AP.

Wie CNA Deutsch berichtete, bezeichnete ein Sprecher die Proteste als "kalkulierte Propaganda", die von Personen verbreitet werde, die eine Absetzung Alencherrys wollen. Der Kardinal habe jedoch nur den Vatikan unterstützt und in guter Absicht gehandelt, auch was das umstrittene Immobiliengeschäft betrifft , so der Sprecher Ende Juli gegenüber CNA.

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