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"Macht Mexiko zu einem Land, wo es nicht nötig ist, auszuwandern": Franziskus in Ecatepec

Papst Franziskus spricht zu etwa 400.000 Gläubigen am 14. Februar 2016 in Ecatepec, Mexiko

Eine Ermutigung und ein Appell: Im Anschluss an die Messe mit etwa 400.000 Katholiken in Ecatepec hat Franziskus am gestrigen Sonntag, 14. Februar mit den Gläubigen des Landes und der ganzen Welt den Angelus gebetet.

Bei diesem traditionellen Mittagsgebet der Kirche, dem Engel des Herrn, forderte der Papst die Katholiken Mexikos auf, Vorreiter zu sein in allen Initiativen, die dazu beitragen, "dieses gesegnete mexikanische Land zu einem Land der Chancen zu machen, wo es nicht nötig ist auszuwandern, um träumen zu können; wo es nicht nötig ist ausgebeutet zu werden, um arbeiten zu können; wo es nicht nötig ist, die Verzweiflung und die Armut vieler zum Opportunismus einiger weniger zu machen. Ein Land, das nicht Männer und Frauen, Jugendliche und Kinder beweinen muss, die zugrunde gerichtet in den Händen der Händler des Todes enden."

CNA dokumentiert die Ansprache im Wortlaut, wie sie das Presse-Amt des Heiligen Stuhls veröffentlicht hat:

Liebe Brüder und Schwestern,  in der ersten Lesung dieses Sonntags gibt Moses dem Volk eine Empfehlung: Im Moment der Ernte, im Moment der Reichhaltigkeit, im Moment der Erstlingsfrüchte vergiss nicht deine Herkunft! Die Danksagung keimt auf und wächst in einem Menschen und in einem Volk, das fähig ist, die Erinnerung zu pflegen. Es hat seine Wurzeln in der Vergangenheit, die unter Licht und Schatten die Gegenwart entwickelt hat. In dem Moment, in dem wir Gott danken können, weil die Erde ihre Frucht hervorgebracht hat und wir so das Brot herstellen können, fordert Mose sein Volk auf, ein gutes Gedächtnis zu haben, indem er die schwierigen Situationen aufzählt, die es durchmachen musste (vgl. Dtn 26,5-11).

An diesem Festtag, an diesem Tag können wir all das Gute feiern, das der Herr uns getan hat. Wir sagen Gott Dank für die Gelegenheit, hier versammelt zu sein und dem guten Vater die Erstlingsgaben unserer Kinder und Kindeskinder, unserer Träume und Pläne zu präsentieren. Die Erstlingsgaben unserer

Kulturen, unserer Sprachen und Traditionen. Die Erstlingsgaben unserer Fürsorge…

Wie viel hat jeder von euch durchmachen müssen, um bis hierher zu gelangen, welch weiten „Weg“ habt ihr zurücklegen müssen, um diesen Tag zu einem Fest, einer Danksagung zu machen. Wie weit sind andere gegangen, die nicht „ankommen“ konnten, denen wir aber verdanken, dass wir weitergehen konnten.

Heute wollen wir gemäß der Aufforderung des Mose als Volk ein Gedenken halten, wir wollen das Volk der lebendigen Erinnerung sein an den Weg Gottes mitten durch sein Volk und in seinem Volk. Wir wollen auf unsere Kinder schauen in dem Wissen, dass sie nicht nur ein Land, eine Sprache, eine Kultur und eine Tradition erben werden, sondern dass sie die lebendige Frucht des Glaubens erben werden, der an den sicheren Weg Gottes auf dieser Erde erinnert. An die Gewissheit seiner Nähe und Solidarität. Eine Gewissheit, die uns hilft, das Haupt zu erheben und mit heißem Verlangen das Morgenrot zu erwarten.

Mit euch vereine auch ich mich zu diesem dankbaren Gedenken. Zu dieser lebendigen Erinnerung an den Weg Gottes in eurem Leben. Indem ich auf eure Kinder schaue, kann ich nicht umhin, mir die Worte zu Eigen zu machen, die einst der selige Papst Paul VI. an das mexikanische Volk richtete:

»Ein Christ darf nicht unterlassen, seine Solidarität zu beweisen […] um die Situation derer zu lösen, zu denen das Brot der Kultur oder die Gelegenheit zu einer ehrenwerten Arbeit noch nicht gelangt sind […] Er kann nicht gleichgültig bleiben, während die jungen Generationen nicht den Weg finden, um ihre legitimen Bestrebungen zu verwirklichen.« Und er fuhr fort mit einem Aufruf, »immer in vorderster Front zu stehen in allen Bemühungen […] um die Situation der Notleidenden zu verbessern« und »in jedem Menschen einen Bruder oder eine Schwester und in jedem Bruder oder jeder Schwester Christus« zu sehen (Radiobotschaft anlässlich des 75. Jahrestags der Krönung Unserer Lieben Frau von Guadalupe [12. Oktober 1970]).

Ich möchte euch heute erneut auffordern, in vorderster Front zu stehen, Vorreiter zu sein in allen Initiativen, die dazu beitragen, dieses gesegnete mexikanische Land zu einem Land der Chancen zu machen, wo es nicht nötig ist auszuwandern, um träumen zu können; wo es nicht nötig ist ausgebeutet zu werden, um arbeiten zu können; wo es nicht nötig ist, die Verzweiflung und die Armut vieler zum Opportunismus einiger weniger zu machen.

Ein Land, das nicht Männer und Frauen, Jugendliche und Kinder beweinen muss, die zugrunde gerichtet in den Händen der Händler des Todes enden.

Dieses Land ist geprägt von der Jungfrau von Guadalupe, die uns in der Liebe immer zuvorgekommen ist. Zu ihr wollen wir sagen:

Heilige Jungfrau, »hilf uns, dass wir leuchten im Zeugnis der Gemeinschaft, des Dienstes, des brennenden und hochherzigen Glaubens, der Gerechtigkeit und der Liebe zu den Armen, damit die Freude aus dem Evangelium bis an die Grenzen der Erde gelange und keiner Peripherie sein Licht vorenthalten werde« (Evangelii gaudium, 288).

Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft…

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