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Wer schreibt das Schlussdokument der Amazonas-Synode?

Rund 40 Bischöfe und mindestens 200 Teilnehmer waren bei der heiligen Messe mit Kardinal Hummes in den Katakomben Roms am 20. Oktober 2019 zugegen.

Die Beauftragten für die Verfassung des Schlussdokumentes in der Synode sind nicht die Mitglieder der Redaktionskommission, welche die Beiträge der Kleingruppen sammelt. Aber was passiert dann - wenn die Mitglieder der Redaktionskommission dieses Dokument nicht vorbereiten? Fragen diesbezüglich bleiben offen.

Kardinal Christoph Schönborn, der von Papst Franziskus persönlich ausgewählt wurde, als Mitglied der Redaktionskommission für das Schlussdokument zu fungieren, wies in der Synoden-Pressekonferenz darauf hin, dass diese Gruppe nicht mit der Erarbeitung des Textes beauftragt ist. Dafür seien der brasilianische Kardinal Claudio Hummes "und sein Team" zuständig.

Der Wiener Erzbischof sagte am 21. Oktober bei der Pressekonferenz zur Amazonas-Synode:

"Ich muss da versuchen, eine Korrektur vorzunehmen. Das Wort Redaktionskomitee ist nicht sehr klar, denn tatsächlich sind die Entwürfe vom Generalrelator und seinem Team. Die Aufgabe der Redaktionskommission ist es, die sofortige Approbation zu geben für die Arbeit, die die Berichterstatter machen. Wir, das Redaktionskomitee, schreiben den Text also nicht".

Hummes wurde von Papst Franziskus als "Generalrelator" der Amazonas-Synode eingesetzt. Der brasilianische Oberhirte feierte auch am vergangenen Sonntag in den römischen Katakomben die heilige Messe und unterzeichnete mit etwa 40 Bischöfen eine zweiseitige Erklärung, die als "Katakomben-Pakt für ein Gemeinsames Haus" für eine "Kirche mit einem amazonischen Gesicht, arm und dienend, prophetisch und Samaritanisch" plädiert.

ACI Prensa, die spanische Schwesternagentur von CNA Deutsch, befragte zur Frage des Abschlussdokuments der Synode den Direktor des Presseamtes des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni. Dieser erklärte das offizielle Prozedere bei der Abfassung wie folgt:

"Der Berichterstatter und die Sondersekretäre bereiten einen Entwurf des Dokumentes vor, der auf den Berichten aus den Kleingruppen und auf den Beiträgen aller Teilnehmer während der Generalversmmlungen basiert. Dabei assistieren ihnen die sogenannten 'Experten', die ebenfalls auf der Liste der Teilnehmer der Synode aufgeführt sind, die in den Tagen vor Beginn der Synode herausgegeben wurde".

Am 15. Oktober ernannte der Heilige Vater Kardinal Schönborn, den argentinischen Bischof Marcelo Sánchez Sorondo, Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, Erzbischof Edmundo Ponciano Valenzuela aus Asunción in Paraguay sowie den italienischen Salesianerpater Rossano Sala ernannt. zu Mitgliedern der Kommission für die Ausarbeitung des Schlussdokuments der Amazonassynode.

Diese vier werden – zusammen mit den von den Synodenvätern gewählten Vertretern sowie dem maltesischen Bischof Mario Grech, stellvertretender Generalsekretär der Synode ist – den Entwurf fertigen.

Die Synodenvertreter sind Bischof Mario Antonio Da Silva von Roraima (Brasilien); Erzbischof Héctor Miguel Cabrejos, Erzbischof von Trujillo und Vorsitzender der Bischofskonferenz in Peru; Bischof Nelson Jair Cardona Ramírez von San José del Guaviare (Kolumbien); und Erzbischof Sergio Alfredo Gualberti von Santa Cruz de la Sierra (Bolivien).

ACI Prensa kontaktierte auch Mauricio López, Exekutivsekretär des kirchlichen Netzwerks für Amazonien – REPAM –  um ihn nach der Beteiligung der Mitarbeiter dieser Organisation bei der Erarbeitung des Schlussdokuments zu fragen.

"Die einzigen, die an dieser Arbeit (der Abfassung des Schlussdokuments) beteiligt sind, sind die Mitglieder der genannten Kommission. Dessen Team besteht aus den Sondersekretären, den gewählten Beauftragten, den vom Papst bestimmten Beauftragten und den Gutachtern, Experten", so Lopez.

ACI Digital, die portugiesische Ausgabe von CNA Deutsch, kontaktierte den brasilianischen Theologen José Oscar Beozzo, der am 21. Oktober ein Interview absagte mit der Begründung, er sei "beschäftigt, da er bei der Abfassung des Textes mithelfe." Pater Beozzo ist nicht Teilnehmer der Synode.

Am Tag darauf erklärte der als Vertreter der Befreiungstheoloie bekannte Priester jedoch, dass "für die Abfassung des Dokuments die Bischöfe, Experten und Berater in der Synodenaula zuständig sind. Ich gehöre nicht dazu."

ACI Prensa sprach einige Bischöfe, die aus der Synodenaula kamen, auf die Zweifel an, die Kardinal Schönborn aufgeworfen hatte. In einem informellen Gespräch im Atrium der Aula sagte der emeritierte Bischof von Xingu, Monsignore Erwin Kräutler, der öffentlich seine Befürwortung für die Weihe von verheirateten Männern und weiblichen Diakonen zum Ausdruck gebracht hatte, dass Kardinal Hummes den Entwurf des Dokuments nicht einmal gelesen habe.

Susanne Finner trug zur Berichterstattung bei.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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