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75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz: Papst Franziskus verurteilt Antisemitismus

Auschwitz

Zum 75. Jahrestag der Befreiung des Nazi-Vernichtungslagers Auschwitz hat Papst Franziskus am heutigen Sonntag an den Völkermord der Nazis erinnert. Der Rat der europäischen Bischofskonferenzen verurteilte alle Formen von Antisemitismus, aber auch politische Manipulation der Wahrheit.

"Angesichts dieser unaussprechlichen Tragödie, dieser Grausamkeit, ist Gleichgültigkeit nicht zulässig. Erinnern ist unsere Pflicht. Wir sind alle dazu eingeladen, angesichts dieses Jahrestages einen Moment des Gebets und der inneren Einkehr zu halten. Jeder möge in seinem Herzen sagen: Nie wieder! Nie wieder!"

Der Papst, der im Jahr 2016 persönlich Auschwitz besucht hat – CNA Deutsch berichtete – sagte heute in seiner Ansprache zum Angelus am Petersplatz, das Lager Auschwitz-Birkenau sei sein "Symbol der Shoah". 

Der Rat der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) rief zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zum "Kampf gegen alle Taten" auf, "die das Recht auf Menschenwürde" mit Füssen treten. 

Auch Versuche, solche Verbrechen zu instrumentalisieren und die Wahrheit politisch zu manipulieren verurteilte der CCEE, der zum Gebet für Versöhnung und die Opfer aller menschenverachtender Gewalt und Grausamkeit aufrief.

Der CCEE erinnerte an den Besuch von Papst Benedikt XVI. am 28. Mai 2006 und zitierte die Rede des Pontifex emeritus am Denkmal "Martyrium der Nationen".

"Die Machthaber des Dritten Reiches wollten das jüdische Volk als ganzes zertreten, es von der Landkarte der Menschheit tilgen. Im tiefsten wollten jene Gewalttäter mit dem Austilgen dieses Volkes den Gott töten, der Abraham berufen, der am Sinai gesprochen und dort die bleibend gültigen Maße des Menschseins aufgerichtet hat", sagte damals der Papst aus Bayern.

"Mit dem Zerstören Israels, mit der Schoah, sollte im letzten auch die Wurzel ausgerissen werden, auf der der christliche Glaube beruht und endgültig durch den neuen, selbstgemachten Glauben an die Herrschaft des Menschen, des Starken, ersetzt werden", so Benedikt.

Die Erklärung des CCEE wurde unterzeichnet von deren Präsident Kardinal Angelo Bagnasco, Vizepräsidenten Kardinal Vincent Nichols und Erzbischof Stanislaw Gadecki sowie COMECE-Präsident Kardinal Jean-Claude Hollerich.

Als Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz äußerte sich auch Kardinal Reinhard Marx. In einer "gemeinsamen Erklärung" mit dem evangelischen Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm rufen die beiden dazu auf, jedem Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten. 

"Vor allen Opfern verneigen wir uns. Ihr Andenken darf weder den heute lebenden Generationen noch den künftigen gleichgültig werden. Denn es wäre ein Verrat an den geschundenen und ermordeten Menschen und es wäre zugleich ein Verrat an den Werten der menschlichen Zivilisation, würden wir das Leiden und Sterben von Auschwitz im Nebel der Geschichte versinken lassen", so die Erklärung.

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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