Manila, 20 März, 2020 / 7:20 AM
In westlichen Ländern ist das Leben in der Zeit der Coronavirus-Pandemie für alle eine Herausforderung: Sorgen um die Arbeit, Betreuung der Kinder, ältere Mitmenschen und Nachbarn – sowie der Hüttenkoller.
In Regionen wie auf der philippinischen Insel Luzon ist die Lage angesichts der Maßnahmen einer Ausbreitung von COVID-19 für arme Familien schlimmer. Ihnen droht ein Kampf um das schiere Überleben – und katholische Hilfseinrichtungen wie die St.-Josephs-Klinik in Manila mussten aufgrund der Lage schliessen.
Hunderte von Kontrollpunkten sind auf der Insel stationiert, um die Bewegungen der Menschen zu kontrollieren und damit die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen.
Frederick Trigs aus Manila, Vater von drei Kindern im Teenageralter, betonte gegenüber "Fides": "Zunächst müssen wir genug zu essen für unsere Familie haben. Die derzeitige Situation erlaubt uns nicht, draußen zu arbeiten und wir sind arm. Es herrscht große Verwirrung und Orientierungslosigkeit".
Was aber, wenn einer Familie der Brotverdiener ganz fehlt?
In dieser kritischen Phase versucht die philippinische Kirche außergewöhnliche Maßnahmen zu entwickeln, um auch den Bedürfnissen der Ärmsten gerecht werden zu können.
Bis zum 20. März 2020 gab es auf den Philippinen 217 bestätigte Fälle der Coronavirus-Krankheit COVID-19, mit einer Sterblichkeitsrate zwischen 7 und 8 Prozent – deutlich über dem weltweiten Durchschnitt. Am 16. März verfügte der philippinische Präsident Rodrigo Duterte die "gemeinschaftliche Quarantäne" bis zum 15. April auf der Insel Luzon, auf der mindestens 57 Millionen Menschen leben.
Die "totale Sperre" zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie, die für einen Monat auf der Insel Luzon, wo sich die philippinische Hauptstadt Manila befindet, verhängt wurde, wirke sich besonders stark auf die Ärmsten und Schwächsten aus, so der aus südkorea stammende Missionar Pfarrer Andreas Chang, der das "St. Joseph Medical Center" in Malabon am Stadtrand von Manila leitet.
Das St. Joseph Health Center in Manila bietet nicht nur die lebenswichtige, kostenlose medizinische Versorgung an, sondern auch Mahlzeiten für Bedürftige, insbesondere für Frauen und Kinder.
"Wir können derzeit den Armen aufgrund der von der Bundesregierung verhängten Quarantäne nicht helfen", bedauert Pfarrer Chang. Angesichts der staatlichen Maßnahmen "machen wir uns große Sorgen um die Armen", fährt er fort. "Tausende von Menschen, die dank kleiner täglicher Arbeiten wie 'Pedicab-Fahrer' (Fahrradtransporte) und viele andere Arten von kleineren Tätigkeiten überleben, haben derzeit keinen Job und viele Familien werden um ihr Überleben kämpfen", erklärt der Priester. „Diese Menschen müssen sich jetzt Sorgen um die Verorgung mit Essen und ihr Überleben machen. Die Corona-Krise wird für die Armen zu einem sehr harten Test. Wenn eine Naturkatastrophe oder eine Krise wie die derzeitige eintritt, sind die am stärksten betroffenen Menschen meist arm und damit am stärksten gefährdet, weil sie keine Alternativen oder keine Erparnisse haben", bemerkt Pfarrer Chang. Im Moment bleibt das St. Joseph Health Center bis zum 14. April geschlossen. "Aber jetzt ist es die Zeit, sich trotz der aktuellen Situation irgendwie umeinander zu kümmern", betont er.
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