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Blutwunder von Neapel: Kardinal Sepe bestätigt Verflüssigung

Kardinal Sepe segnet die Stadt am 2. Mai 2020.

Das bekannte Wunder der Verflüssigung des Blutes des frühen Kirchenmärtyrers St. Januarius hat sich am gestrigen Samstag in Neapel ereignet.

Der Erzbischof von Neapel, Kardinal Crescenzio Sepe, feierte fast allein die im Internet übertragene Eucharistiefeier: Wegen der Coronavirus-Pandemie waren erneut die Türen der neapolitanischen Kathedrale Mariä Himmelfahrt verschlossen. Doch das Blutwunder wiederholte sich.

"Liebe Freunde, liebe Gläubige, wieder einmal teile ich Ihnen mit Freude und Ergriffenheit mit, dass sich das Blut unseres heiligen Märtyrers und Schutzpatrons St. Januarius verflüssigt hat", sagte der Erzbischof von Neapel.

In seiner Predigt sagte der Kardinal, das Wunder sei "ein Zeichen der Liebe, Güte und Barmherzigkeit Gottes und der Nähe, Freundschaft und Brüderlichkeit unseres heiligen Januarius".

"Virus" der Korruption

Gleichzeitig verurteilte der Kardinal gestern den "Virus" der Gewalt und alle, die andere ausnutzen, indem sie Geld leihen oder Gelder stehlen, die nach der Pandemie zur wirtschaftlichen Erholung bestimmt sind.

"Ich denke an die Gewalt, ein Virus, der weiterhin mit Leichtigkeit und Grausamkeit ausgeübt wird, dessen Wurzeln über die Anhäufung sozialer Übel hinausgehen, die seine Explosion begünstigen", sagte Sepe.

Der Kardinal verurteilte alle Formen von Korruption und sagte, er denke auch "an das Böse, das von jenen gesät wurde, die weiterhin dem Reichtum durch illegale Handlungen, Profitmacherei und Betrug nachjagen", und er mache sich Sorgen über die tragischen Folgen für diejenigen, die arbeitslos oder unterbeschäftigt sind und sich jetzt in einer noch prekäreren Lage befinden.

Hintergrund: Das Blutwunder 

St. Januarius, oder San Gennaro auf Italienisch, der Schutzpatron von Neapel, war im dritten Jahrhundert ein Bischof der Stadt, dessen Knochen und Blut im Dom als Reliquien aufbewahrt werden. Es wird angenommen, dass er während der Christenverfolgung durch Diokletian als Märtyrer starb.

Das Wunder ist vor Ort bekannt und allgemein akzeptiert, war aber nicht Gegenstand einer offiziellen Anerkennung durch die Kirche. Die Verflüssigung soll mindestens dreimal im Jahr erfolgen: Am 19. September, dem Festtag des Heiligen, am Samstag vor dem ersten Sonntag im Mai und am 16. Dezember, der Jahrestag des Ausbruchs des Vesuvs im Jahr 1631.

Dabei wird wird die getrocknete, rot gefärbte Masse, die sich auf einer Seite des Reliquiars befindet, zu Blut. Die Flüssigkeit bedeckt das gesamte Glas. Wann immer sich das Wunder von Neapel nicht ereignet, so die örtliche Überlieferung, ist das eine Warnung vor Krieg, Hungersnot, Krankheit oder anderen Katastrophen.

Das Blut verflüssigte sich im Dezember 2016 nicht, aber Monsignore Vincenzo De Gregorio, Abt der Kapelle des Schatzes von San Gennaro, sagte, es sei ein Zeichen dafür, dass Katholiken beten sollten, anstatt sich Sorgen darüber zu machen, was dies bedeuten könnte.

"Wir dürfen nicht an Katastrophen und Unglück denken. Wir sind Menschen des Glaubens und müssen beten", sagte er damals.

Das Fläschchen hat sich manchmal beim Besuch eines Papstes verändert.

Am 21. März 2015 traf sich Papst Franziskus mit Priestern, Ordensleuten und Seminaristen in der Kathedrale und segnete sie mit der Reliquie.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Sepe erhielt dann die Ampulle vom Papst zurück und stellte fest, dass das Blut teilweise verflüssigt war.

Das letzte Mal, dass sich das Blut in Anwesenheit eines Papstes verflüssigte, war 1848, als Bl. Pius IX. zu Besuch kam. Das Phänomen trat nicht auf, als Johannes Paul II. im Oktober 1979 die Stadt besuchte, oder als Benedikt XVI. im Oktober 2007 die Stadt besuchte.

Veronica Giacometti trug zur Berichterstattung bei. 

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