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Frankreichs Kirchen dürfen wieder mehr als 30 Gläubige zur Messe zulassen

In Saint Sulpice, der zweitgrößten Kirche von Paris nach Notre-Dame, können tausende Gläubige an der Eucharistiefeier teilzunehmen.

Nach der Klage der Bischöfe gegen die "totale dumme" Beschränkung der Zahl der Gottesdienstbesucher in Frankreich und dem Protest vieler Katholiken hat der Staatsrat eine Teilnahmebeschränkung wieder aufgehoben, derzufolge nur 30 Personen an der heiligen Messe in Frankreichs Kirchen teilnehmen konnten.  Nun richtet sich die Zahl der möglichen Teilnehmer an der Größe des Gotteshauses aus.

Der Pariser Erzbischof Michel Aupetit ist ein erfahrener Mediziner, der jahrzehntelang als Arzt arbeitete und Medizin lehrte, bevor er mit 44 Jahren zum Priester geweiht wurde. Er hatte die Teilnehmergrenze als eine "total dumme Maßnahme, die dem gesunden Menschenverstand widerspricht", bezeichnet.

"30 Personen in einer Dorfkirche, das können wir noch verstehen", so Dr. Aupetit. "Aber in Saint-Sulpice, das ist lächerlich! In manche Pfarreien in Paris kommen 2.000 Gläubige zur heiligen Messe, und wir hören mit dem 31. auf – das ist lächerlich."

In einer neuen Stellungnahme erklärten die französischen Hirten, die Vernunft habe gesiegt, die Unverhältnismßigkeit der Maßnahme sei anerkannt worden. Präsident Emmanuel Macron und Premierminister Jean Castex hätten "die Realität der religiösen Praxis der Katholiken nicht respektieren" wollen, aber seien nun dazu gezwungen worden.

Die Regierung von Präsident Emanuel Macron ist indessen nicht weiter zurückgerudert. Die weiteren, am 24. November verhängten, Pariser Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie sollen aufrecht erhalten bleiben.

Ein symbolträchtiges Weihnachtskonzert soll es indessen am Heiligen Abend in Paris geben, meldet die Agentur "Kathpress": Der Chor von Notre-Dame wird erstmals wieder in der vor eineinhalb Jahren bei einem Brand schwer beschädigten Kathedrale singen. 

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