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Päpstliches Institut löst Kontroverse mit Aussagen über Abtreibung auf Facebook aus

Das Päpstliche Theologische Institut Johannes Paul II. für Ehe- und Familienwissenschaften hat diese Woche eine heftige Kontroverse in der italienischen katholischen Blogosphäre ausgelöst, nachdem seine Facebook-Seite Joe Bidens Unterstützung der legalen Abtreibung verteidigte.

Die Facebook-Seite des Päpstlichen Theologischen Instituts postete einen Artikel, der am 20. Januar in der italienischen Ausgabe der Huffington Post veröffentlicht wurde, mit dem Titel "Joe Biden, ein Katholik im Weißen Haus inmitten der Giftküche der amerikanischen Kirche".

Der Artikel betonte das sogenannte "Soziale Evangelium" von Joe Biden und präsentierte eine Reihe von Erklärungen von Politikwissenschaftlern und Theologen, um die Theorie zu unterstützen, dass Bidens Wahl komplementär zur Wahl von Papst Franziskus ist, weil beide der katholischen Soziallehre eine Art neuen Atem eingehaucht hätten.

Der Facebook-Post zog erhebliche Kritik auf sich, was nicht ungewöhnlich ist.

Ungewöhnlich war jedoch die Reaktion des Accounts des Päpstlichen Theologischen Instituts auf einige dieser kritischen Kommentare.

Einige Leser fragten, warum das Institut ausgerechnet Biden lobt, der ein starker Befürworter der gesetzlichen Abtreibung ist, was in scharfem Kontrast zur katholischen Lehre steht.

Als Antwort sagte das Profil des Päpstlichen Theologischen Instituts, dass "das Recht auf Abtreibung zu verteidigen nicht bedeutet, Abtreibung zu verteidigen".

Das Profil des Instituts fügte hinzu, dass "vor allem, wenn wir Zertifikate der Katholizität auf der Grundlage der politischen Positionen zuweisen müssen, sehr wenige Politiker sich als katholisch bezeichnen könnten."

Diese Aussage steht in offenem Gegensatz zur Soziallehre der Kirche und insbesondere zur Enzyklika Evangelium Vitae von Johannes Paul II.

Johannes Paul II. betonte, dass "das Recht auf Abtreibung, Kindermord und Euthanasie zu beanspruchen und dieses Recht rechtlich anzuerkennen, bedeutet, der menschlichen Freiheit eine perverse und böse Bedeutung zuzuschreiben: die einer absoluten Macht über andere und gegen andere."

Der Beitrag löste eine lebhafte Debatte aus, und das Päpstliche Theologische Institut entfernte schließlich den Beitrag und die damit verbundene Diskussion. Der Screenshot des Beitrags hat sich jedoch weiter verbreitet und große Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Die Kontroverse in den sozialen Medien ist nicht die erste ihrer Art.

Im Juni retweetete Erzbischof Vincenzo Paglia, Kanzler des Päpstlichen Theologischen Instituts und Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, einen Beitrag des Instituts, der das Plakat des Films "Casomai" des italienischen Regisseurs Alessandro D'Alatri zeigte. Der Tweet löste eine Kontroverse aus, da das Plakat Nacktheit zeigt.

Der Tweet wurde später entfernt, obwohl eine Erklärung auf der persönlichen Webseite von Erzbischof Paglia ihn verteidigte, indem sie argumentierte, dass die Nacktheit auf dem Poster nicht erotisch sei.

Die Erklärung stellte auch klar, dass Paglia keine Tweets verwaltet oder genehmigt, bevor sie veröffentlicht werden.

"Alle Konten in sozialen Netzwerken, die mit Vincenzo Paglias Namen verknüpft sind (Facebook, Twitter, Google, Youtube, etc.), betreffen ausschließlich institutionelle Aktivitäten und werden von der Pressestelle des Päpstlichen Instituts Johannes Paul II. verwaltet", heißt es in der Erklärung.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Diese Regelung hat sich nicht geändert. Arnaldo Casali, der Leiter der Pressestelle des Päpstlichen Instituts, kontrolliert und produziert die Social-Media-Inhalte der Seiten des Instituts. Er verwaltet auch die Website von Erzbischof Paglia und dessen italienischsprachigen Twitter-Account.

Casali freundete sich mit Paglia an, als dieser Erzbischof von Terni war.

Laut einer seiner offiziellen Biografien ist Casali, 45, ein professioneller Journalist, dessen Hauptinteressen in den Bereichen Kultur, Kunst und Religion liegen. Er ist auch der künstlerische Leiter des Filmfestivals von Terni. Er hat keinen Hintergrund in vatikanischen oder katholischen Themen.

Eine Quelle innerhalb des Päpstlichen Theologischen Instituts Johannes Paul II., die mit CNA unter der Bedingung der Anonymität sprach, sagte, dass der jüngste Facebook-Post nicht Teil einer Verschwörung war, sondern aufgrund von Unwissenheit gemacht wurde.

"Das eigentliche Problem ist, dass Casali bisher keine Kenntnis von der Natur des Päpstlichen Theologischen Instituts hat, noch weiß er, wie seine Positionen einen Einfluss auf die katholische Welt haben können, und auch die katholische Lehre beeinflussen können", sagte die Quelle.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur. 

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