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Wie in der Geburtskirche ein byzantinischer Engel ans Licht kommt

Heilige Stätte im neuen Glanz: Restaurationsarbeiten am Weltkulturerbe

Die Rettung macht Fortschritte: In Bethlehem gehen die Restaurierungsarbeiten in der Geburtskirche weiter. Seit 2013 werden im Herzen der Christenheit, am Ort, wo Jesus geboren wurde, wunderschöne Mosaiken geborgen. Die Arbeiten werden von der italienischen Firma Piacenti durchgeführt und von den palästinensischen Behörden unterstützt.

Sie sind möglich dank einer Übereinkunft der drei christlichen Kirchen, die die Basilika verwalten: der katholischen, der griechisch-orthodoxen und der armenischen – aber vor allem dank Spenden aus allen Ländern der Welt.

Viele haben durch ihre Gaben zur Restaurierung der berühmten Mosaiken beigetragen, vor allem an jener der Wand- und Bodenmosaiken. Der Staat Palästina, Ungarn, der Heilige Stuhl, Frankreich, Italien, das russische und armenische orthodoxe Patriarchat, arabisches Kapital - das sind einige der hauptsächlichen Mitwirkenden am Gelingen des Projekts. Und weitere werden gesucht.

Stefano De Caro, Generaldirektor des ICCROM (International Centre for the Study of the Preservation and Restoration of Cultural Property), des Internationalen Forschungszentrum für Denkmalpflege und Restaurierung von Kulturgütern, äußert sich in einem Interview mit CNA zu den Restaurierungsarbeiten, die in der Geburtskirche immer mehr Gestalt annehmen: "Vom künstlerischen Standpunkt aus ist das Bemerkenswerteste die Entdeckung des Fragments eines Engels, der in den Wandmosaiken (an der Nordwand) gefunden wurde, zwischen dem vierten und fünften Fenster, und bei den Restaurierungsarbeiten um 1800 verdeckt worden war, sicher aus Problemen mit der Erhaltung. Die neuen Arbeiten haben dieses Mosaik zu neuem Glanz gebracht. Es ist eines der schönsten spätbyzantinischen Mosaiken, die es gibt."

Ein weiteres, sehr wichtiges Werk, betrifft den Mosaikboden, dem der letzte Eingriff der Restaurierungsarbeiten gewidmet sein wird. Man will den außerordentlichen Mosaikboden, der noch unter dem modernen Fußboden versteckt ist, aufdecken, um den Besuchern und Wissenschaftlern die verdeckten Mosaiken - vor allem im Hauptschiff, in dem Glasscheiben die Marmorplatten und Holzbalken ersetzen sollen - zeigen zu können. Darüber wird momentan noch beraten.  

Stefano De Caro erklärt: "Die Mosaiken sind sehr delikat. Darüber zu laufen und sie zu bewahren - das ist kompliziert. Man überlegt noch, man sucht nach geeigneten Glasplatten, um die Mosaiken betrachten und weiterhin dort gehen zu können. Das Mosaik wird abgetragen, es geht kaputt, es nutzt sich ab. Das ist ein echtes Problem und man muss eine gangbare Lösung finden."

"Die Bedeutsamkeit dieser Restaurierung ist auch aus der Liste der Spender ersichtlich. Darauf stehen islamische, christliche, orthodoxe Ländern, denn die Geburtskirche ist ein zentraler Punkt der Christenheit, Jesus wird von allen als Prophet anerkannt. Das ist interessant, denn die Basilika in Bethlehem kann auch als schönes Beispiel für eine Zusammenarbeit unter den Religionen dienen, sie unterstützt die Zusammengehörigkeit."

Die Basilika in Bethlehem wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe deklariert. Weitere Informationen: www.nativityrestoration.ps

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