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Papst Franziskus kondoliert nach "abscheulicher Ermordung" von Haitis Präsident

Papst Franziskus spricht mit dem haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse während einer Privataudienz am 26. Januar 2018 im Vatikan.

Papst Franziskus hat dem haitianischen Volk sein Beileid ausgesprochen, nachdem sein Präsident Jovenel Moïse am Mittwoch in seinem Haus von einer Gruppe von Bewaffneten ermordet wurde.

Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

"Seine Heiligkeit Papst Franziskus spricht dem haitianischen Volk und seiner ebenfalls schwer verletzten Frau, deren Leben er Gott anempfiehlt, sein Beileid aus", heißt es in einem Telegramm, das im Namen des Papstes am 8. Juli verschickt wurde.

Der vatikanische Staatssekretär Kardinal Pietro Parolin schickte das Telegramm an die Apostolische Nuntiatur in Haiti inmitten der politischen Leere, mit der das ärmste Land Amerikas nach der Ermordung konfrontiert ist.

Moïse wurde erschossen und seine Frau verletzt, als Bewaffnete am 7. Juli das Feuer auf ihr Privathaus in der Hauptstadt Port-au-Prince eröffneten. Moïse wurde 54 Jahre alt.

"Indem er zum Vater der Barmherzigkeit für die Ruhe der Seele des Verstorbenen betet, drückt der Heilige Vater seine Trauer aus und verurteilt jede Form von Gewalt als Mittel zur Lösung von Krisen und Konflikten", heißt es im päpstlichen Telegramm.

"Er wünscht dem lieben haitianischen Volk eine Zukunft in brüderlicher Harmonie, Solidarität und Wohlstand. Als Zeichen des Trostes ruft er die Fülle des göttlichen Segens auf Haiti und alle seine Bewohner herab."

Papst Franziskus empfing Moïse am 26. Januar 2018 in einer Privataudienz. Die beiden Männer sprachen über die sozialen Probleme Haitis, darunter die große Armut.

Die haitianische Polizei sagte, dass vier der mutmaßlichen Bewaffneten getötet und zwei weitere am späten Abend des 7. Juli verhaftet wurden, nachdem die Verdächtigen drei Polizisten als Geiseln genommen hatten.

Die katholischen Bischöfe von Haiti waren laut einer Erklärung der haitianischen Bischofskonferenz "fassungslos" über die Nachricht des Attentats.

Erzbischof Launay Saturné von Cap-Haïtien sagte, die Bischöfe "bedauern und verurteilen diesen unzulässigen und abscheulichen Mord".

Er sagte, dass die Ermordung "einen bedauerlichen Wendepunkt" in der Geschichte des Landes markiert, berichtete die französische Sektion von Vatican News.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz fügte hinzu, dass die Spirale der Gewalt "unserem Land niemals helfen wird, aus dieser politischen Sackgasse herauszukommen."

Er sagte, die Lösung sei "Dialog, Konsens und der Geist des Kompromisses für die besten Interessen der Nation, für das Gemeinwohl des Landes."

Haiti hat in den letzten Monaten mit einem Anstieg von Bandengewalt und Entführungen zur Erpressung von Lösegeld gekämpft.

Die Erzdiözese von Port-au-Prince sagte in einer Erklärung im April, dass die Bandengewalt ein "noch nie dagewesenes" Ausmaß im Lande erreicht habe.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Seit einiger Zeit sind wir Zeugen des Abstiegs der haitianischen Gesellschaft in die Hölle", sagte die Erzdiözese laut AFP.

Eine kriminelle Bande in Haiti, die sich "400 Mazowo" nennt, entführte am 11. April 10 Katholiken, darunter Priester und Nonnen. Die Entführungsopfer wurden schließlich alle Wochen später freigelassen, nachdem die katholische Kirche öffentlich die Untätigkeit der Regierung kritisiert und dazu aufgerufen hatte, alle katholischen Schulen und Einrichtungen - außer Krankenhäusern und Kliniken - aus Protest zu schließen.

Der Streik veranlasste Präsident Moise, eine Umbildung der Regierung anzukündigen, einschließlich des Rücktritts des Premierministers Joseph Jouthe.

Erzbischof Saturné forderte die Haitianer am 7. Juli auf, "über ihren persönlichen Stolz und ihre Gruppeninteressen hinauszugehen" zugunsten des Gemeinwohls und vertraute Haiti seiner Schutzpatronin, Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe, an.

"Legt die Waffen nieder! Wählt endlich das brüderliche Zusammenleben im Interesse aller und im Interesse Haitis", sagte er.

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