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Pan-Orthodoxes Konzil findet statt, sagt Sprecher des Ökumenischen Patriarchen

Treffen der Oberhäupter orthodoxer Kirchen in Kreta im Vorfeld des geplanten pan-orthodoxen Konzils am 17. Juni 2016

Trotz kurzfristiger Absagen durch Vertreter vier orthodoxer Patriarchen: Ein Sprecher des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I., hat bekräftigt, dass das pan-orthodoxe Konzil stattfinde. Das Treffen werde für Einheit der Orthodoxie fördern.

"Am Heiligen und Großen Konzil mögen zwar nicht alle Kirchen vertreten sein", sagte Pater John Chryssavgis der CNA am 17. Juni. "Aber es wäre für mich doch schwierig, es nicht als 'pan-orthodox' zu bezeichnen", so der Sprecher des Ökumenischen Patriarchen.

Die russisch-, georgisch- und bulgarisch- sowie antiochisch-orthodoxen Kirchen haben sich entschieden,  keine Vertreter zu dem für den 19. Juni anberaumten Treffen zu entsenden. Als Gründe werden unterschiedlich Bedenken und Hindernisse angegeben.

Die antiochisch-orthodoxe Kirche streitet sich mit dem Patriarchat von Jerusalem darüber, wer den Metropolitan-Bischof von Qatar ernennen darf.

Die bulgarische Orthodoxie sagte wegen theologischer Bedenken ab: Es geht um Passagen über die Beziehung mit anderen Christen im Vorbereitungsdokument. Das Patriarchat von Georgien schloss sich dem an, allerdings zu Textstellen über die Ehe.

Zwei Tage vor seiner geplanten Ankunft sagte schließlich die Delegation der mit Abstand größten orthodoxen Kirche, der russischen, ab und verlangte eine Verschiebung des Zeitpunkts.

Die serbisch-orthodoxe Kirche, die bereits abgesagt hatte, teilte am 15. Juni mit, dass sie doch teilnehme. 

Trotzdem: Der ursprünglich Entschluss 14 orthodoxer Kirchen, sich zu einem Konzil zu versammeln, bestehe weiterhin, sagte Pater Chryssavgis.

"Leider haben allerdings, aus welchen Gründen auch immer, einige Kirchen in letzter Minute entschieden, nicht teilnehmen zu können. Das ändert aber nichts and der pan-orthoxen Gültigkeit des Konzils oder seiner Autorität, Entscheidungen zu treffen", sagte der orthodoxe Priester.

Das Konzil sei aufgrund der Tatsache, dass es "zweifelsohne mehr Autorität als jede einzelne Lokalsynode" habe, ein "Großes Konzil".

Viele orthodoxe Gläubige hoffen, dass das Konzil eine "breitere Perspektive" auf das kirchliche Leben eröffnet, statt nur örtliche Bedenken zu behandeln. Pater Chryssavgis zitierte "die Tragödie der Verfolgung und des Martyriums" orthodoxer Kirchen im Nahen Osten und auf Zypern als Beispiel.

"Diese Kirchen befinden sich mitten in der Flüchtlingskrise", sagte er. Sie leisteten auch aus langer Erfahrung einen wichtigen Beitrag aus ihrer Geschichte von Koexistenz "neben ihren muslimischen Brüdern und Schwestern, besonders in Palestina, dem Nahen Osten und Nordafrika."

Der Sprecher von Bartholomäus I. verwies auch auf die "schmerzhafte" Situation in der Ukraine, deren andauernder Krieg zwischen orthodoxen Christen geführt werde "oft versteckt hinter der Oberfläche der Orthodoxie". 

Das Konzil wird sich auf die Mission der Orthodoxie in der Welt von heute konzentrieren, die Beziehungen mit anderen Kirchen, und wie sich die orthodoxen Kirchen ausserhalb ihrer Heimatländer organisieren.

"Es wird auch Gespräche über gesellschaftliche Themen wie Familie und Ehe, sowie die Umweltkrise und Herausforderungen der Bio-Ethik geben", sagte Pater Chryssavgis.

Die große Spaltung zwischen der katholischen und den orthodoxen Kirchen wird im Allgemeinen auf das Jahr 1054 zurückgeführt.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Papst Franziskus erwartet mit großem Interesse die Ergebnisse des Konzils, wie sein Entschluss zeigt, keinen geringeren als Kardinal Kurt Koch zum Beobachter des Treffens zu machen. Die persönliche Anwesenheit des Präsidents des päpstlichen Rates für die Einheit der Christen unterstreicht, dass Franziskus die Bemühungen von Patriarch Bartholomäus um Einheit unterstützt.

Eine vereinte Orthodoxie würde den ökumenischen Dialog mit der katholischen Kirche erleichtern – so die Hoffnung. Daher hat die Nachricht, dass einige orthodoxe Kirche nicht an dem Treffen teilnehmen auch im Vatikan Besorgnis erregt. 

Für Pater Chryssavgis ist die Abwesenheit einiger orthodoxer Kirchen nicht schädlich für den ökumenischen Dialog. 

"Der Zweck des Heiligen und Großen Konzils ist es, die orthdoxen Kirchen zusammen zu bringen – zum ersten Mal in der Geschichte auf so einem umfassenden, repräsentativen Niveau – um der Welt gegenüber ein einheitlicheres Profil zu zeigen und ein glaubwürdigeres Zeugnis abzugeben", sagte er.

Ihm zufolge ist das pan-orthodoxe Konzil "ein Traum", der seit einem Jahrhundert geträumt werde, und dessen Verwirklichung seit über 60 Jahren geplant werde. Das Konzil werde "das größte und repräsentativste Treffen der Orthodoxen Kirche" seit über 1.000 Jahren sein. 

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