Saint-Laurent-sur-Sèvre, 10 August, 2021 / 10:06 AM
Pater Olivier Maire wurde 61 Jahre alt: Der am Montag in Frankreich ermordete katholische Priester war der örtliche Provinzobere der Montfort-Missionare, einer weltweiten religiösen Kongregation, die vom heiligen Louis-Marie Grignion de Montfort gegründet wurde.
Pater Maire wurde in Saint-Laurent-sur-Sèvre, einer Gemeinde im Departement Vendée im Westen Frankreichs, ermordet. In der Stadt befindet sich die Basilika St. Louis-Marie Grignion de Montfort, in der der Gründer begraben ist und in der der heilige Johannes Paul II. 1996 eine Predigt hielt.
Wie die Catholic News Agency berichtete, schrieben die französische Bischofskonferenz und die Konferenz der Ordensleute Frankreichs am 9. August in einer gemeinsamen Erklärung, dass der Mann, der des Mordes an dem Priester verdächtigt wird, zum Zeitpunkt des Mordes bei Pater Olivier Maire wohnte.
Die Medien bezeichneten den Verdächtigen als Emmanuel A., einen 40-jährigen Mann ruandischer Herkunft, der auch verdächtigt wird, im Juli 2020 das Feuer in der Kathedrale von Nantes gelegt zu haben (CNA Deutsch hatte berichtet).
Pater Maire wurde 1961 im ostfranzösischen Besançon geboren, schrieb die französische katholische Zeitung "La Croix". Er legte 1986 im Alter von 25 Jahren seine feierliche Profess bei den Montfort-Missionaren ab und wurde 1990 zum Priester geweiht, so eine Biografie des Priester bei der Catholic News Agency vom Montag.
In einer Biografie auf der Website der Diözese Luçon, die das Departement Vendée umfasst, heißt es: "Ursprünglich aus der Diözese Besançon stammend, verbrachte er viele Jahre in Afrika und dann in Rom. Der Bibelwissenschaftler, der sich für die Kirchenväter und das patristische Griechisch begeistert, hat auch einen Abschluss in Psychologie. Für ihn haben die Schriften des heiligen Louis-Marie Grignion de Montfort, die vor 300 Jahren geschrieben wurden, ihre wichtige Bedeutung für die Erklärung wie das Leben des Glaubens behalten".
Pater Maire war ein beliebter Leiter von Exerzitien. Ein Teilnehmer der von ihm 2011 geleiteten geistlichen Übungen schrieb: "Ich schätzte seine Verfügbarkeit, sein aufmerksames Zuhören bei Anregungen, aber auch die Freiheit, mit der er seine Wünsche in verschiedenen Bereichen zum Ausdruck brachte. Jede Eucharistie war ein intensiver Moment des Gebets und der Danksagung."
Ein anderer kommentierte: "Ich habe eine Woche der Ruhe und der Erneuerung erlebt, dank der Schönheit des Ortes, der Qualität der Gebetsmomente, der Tiefe und Einfachheit von Olivier Maire."
Im Jahr 2016 wurde der Priester vom französischen katholischen Fernsehsender KTO in Saint-Laurent-sur-Sèvre in einer Sendung anlässlich des 300. Todestags Montforts interviewt.
Am 11. Oktober 2020 predigte Pater Maire in einer Messe anlässlich des 300. Jahrestages der Ankunft der seligen Marie Louise von Jesus in Saint-Laurent-sur-Sèvre. Gemeinsam mit Montfort gründete sie die Töchter der Weisheit, eine weibliche Ordenskongregation.
Er sagte: "Das ist es, was Marie Louise heute Morgen allen hätte sagen können: Teilt euer Leben. Lebt ein Leben des Teilens mit anderen, vergeudet euer Leben nicht, indem ihr es allein lebt, isoliert, geschützt vor der Welt, geschützt vor den anderen - ihr müsst euch vor dem Virus schützen, aber nicht vor den anderen."
Die Nachricht des Mordes löste am gestrigen Montag sofort einen politischen Streit aus: Marine Le Pen, Vorsitzende der einwanderungsfeindlichen Partei Rassemblement National, kritisierte die Behörden, weil sie den Verdächtigen, der in den sozialen Medien als Mann ruandischer Herkunft identifiziert wurde, nicht abgeschoben hatten.
"In Frankreich kann man ein illegaler Einwanderer sein, die Kathedrale von Nantes in Brand setzen, nie abgeschoben werden und dann wieder straffällig werden, indem man einen Priester ermordet", schrieb sie auf Twitter.
Innenminister Gerard Darmanin wies die Kritik zurück.
"Anstatt ihr Mitgefühl für die Katholiken auszudrücken, die diesen Mörder aufgenommen haben, polemisiert Frau Le Pen, ohne die Fakten zu kennen: Dieser Ausländer konnte trotz seines Abschiebebefehls nicht abgeschoben werden, solange seine juristische Beaufsichtigung nicht aufgehoben war", antwortete er.
Kardinal Robert Sarah, der frühere Präfekt der vatikanischen Gottesdienstkongregation, reagierte auf die Nachricht mit der Anrufung der Fürsprache des heiligen Louis-Marie Grignion de Montfort, dem Gründer des Ordents der Montfortaner Patres, sowie des heiligen Papstes Johannes Paul II.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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"Der heilige Louis-Marie Grignion de Montfort und der heilige Johannes Paul II. bleibt bei uns, wir flehen euch an", schrieb er auf seinem Twitter-Account.
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