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21 Millionen Flüchtlinge auf der Welt brauchen Hilfe

Eine Suppenküche der Caritas in Athen für Flüchtlinge.

Die weltweite Flüchtlingskrise ist so schlimm wie zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Katholiken dürften dem Leid ihrer Brüder und Schwester nicht gleichgültig zusehen, fordert ein Sprecher der Catholic Relief Services. 

Die CRS, gegründet von der US-amerikanischen Bischofskonferenz, ist ein Mitglied von Caritas International. Sie hilft 130 Millionen Menschen in über 90 Ländern.

"Als Katholiken glauben wir, dass wir Teil einer Menschheitsfamilie sind, und wenn 21 Millionen Menschen auf der Welt Flüchtlinge sind, dann betrifft uns das persönlich", sagte Bill O'Keefe gegenüber CNA am 20 Juni – dem Weltflüchtlingstag. O'Keefe ist Vizepräsident für Regierungsbeziehungen und die Interessenvertretung der CRS.

Ein am Montag dieser Woche vorgelegter Bericht der Vereinten Nationan zeigt, dass die Zahl der Heimatlosen (displaced persons) auf den höchsten je verzeichneten Stand gestiegen ist: Innerhalb von nur 12 Monaten schnellte die Zahl auf 65,3 Millionen Menschen im Jahr 2015, von 59.5 Millionen im Jahr zuvor.

Über 21 Millionen Heimatlose sind Flüchtlinge, so die Vereinten Nationen.

"Mehr als die Hälfte der 60 Millionen Heimatlosen sind Kinder", meldete CRS. Im Durchschnitt verbringt ein Flüchtling 17 Jahre in einem Flüchtlingslager, melden die Vereinten Nationen. Was zur Folge hat, dass Millionen Kinder heimatlos und ohne eine ausreichende Erziehbung aufwachsen. "Eine verlorene Generation", wie die CRS feststellt. 

Manche Flüchtlinge sind bei der UN gemeldet und leben in Lagern, berichtet O'Keefe. Doch viele leben in provisorischen Behausungen. "Das ganze hat einen provisorischen Charakter", so O'Keefe. "Eine Zeit der Ungewissheit, in der man darauf wartet, dass etwas geschieht, das man selber nicht in der Hand hat, und man nicht viel tun kann um die eigene Lebenssituation zu verbessern".

Viele können nicht legal arbeiten. Was zur Folge hat, dass die Brotgewinner der betroffenen Familien entweder arbeitslos sind oder schwarz arbeiten – was sie dem Risiko der Ausbeutung aussetzt. Im Libanon etwa kann die Regierung ungemeldete Flüchtlinge deportieren, aber auch registrierte Flüchtlinge, die arbeiten. Wer sich über seine Behandlung durch den Arbeitgeber beschwert, dem wird mit der Meldung an die Behörden gedroht.

Der zuständige Bischof der US-amerikanischen Bischofskonferenz, Weihbischof Eusebio Elizondo von Seattle, erinnerte angesichts des Weltflüchtlingtages daran, dass es viele "vergessen" Flüchtlingskrisen gebe, die sich abseits der Aufmerksamkeit der Medien abspielen.

Tatsächlich werde über viele Flüchtlingskrisen nicht gesprochen, sagte O'Keefe gegenüber CNA. 

In Kolumbien etwa habe der Konflikt zwischen Regierung und Rebellen dazu geführt, dass eine Viertelmillion Menschen nach Ecuador geflohen seien. Und monatlich kämen 1.000 Menschen mehr über die Grenze. Die Situation sei die wohl größte Flüchtlingskrise der westlichen Hemisphäre.

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