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Er rettete 14.000 Flüchtlinge - und gilt als möglicher Fürsprecher für die Krise in Kabul

Flüchtlinge im Koreakrieg

"Er wäre ein wunderbarer Fürsprecher": Während Tausende versuchen, vor der Krise in Afghanistan zu fliehen, haben Katholiken in den USA dazu aufgerufen, um die Fürsprache eines Mannes zu beten, der eine der größten humanitären Rettungsaktionen der Geschichte mit seinem Schiff leistete: Der spätere Benediktiner-Frater Marinus (Leonard) LaRue.

Im Dezember 1950 nahm der Handelsmarine-Kapität Larue - zu Beginn des Koreakrieges - auf seinem Schiff 14.000 Flüchtlinge auf. Er brachte sie unter abenteuerlichen Umständen in Sicherheit.

Später wurde der Katholik ein Benediktinerbruder in New Jersey und nahm den Namen Frater Marinus OSB an.

Die US-Bischofskonferenz hat sich kürzlich offiziell für die Selig- und Heiligsprechung des Ehrwürdigen Dieners Gottes ausgesprochen.

Frater Marinus "wäre jetzt ein wunderbarer Fürsprecher", sagte Weihbischof Elias Lorenzo OSB von Newark, gegenüber CNA. "Ich denke oft an ihn, weil er sehr großzügig war", so der Bischof. Für ihn verkörpert Frater Marinus einen Gläubigen, der seinem Dienst mutig und großherzig nachgegangen ist.

(Als einen "Ehrwürdigen Diener Gottes" -- venerabilis Dei servus -- bezeichnet die Kirche einen Gläubigen, der auf dem Weg zur Seligsprechung ist. Mit anderen Worten: Eine Person, die entweder den heroischen Tugendgrad erhalten hat oder als Märtyrer anerkannt wurde.)

Pater Pawel Tomczyk, ein Priester der Diözese Paterson in New Jersey, ist der Postulator des Heiligsprechungsprozesses von Frater Marinus. Er sagte in einem Interview mit CNA: "Wir müssen beten und uns auch von denen inspirieren lassen, die vor uns gegangen sind, wie Bruder Marinus, um anderen Mut zu machen und ihnen zu helfen" Tomczyk.

Gleichzeitig mit dem überstürzten Abzug der US-Streitkräfte auf Anweisung von US-Präsident Joe Biden haben Taliban-Kämpfer am 15. August die Hauptstadt Kabul kampflos eingenommen. 

Seitdem herrscht am Flughafen Kabul Chaos: Tausende Menschen wollen mit westlichen Miliärfliegern ausreisen, darunter ausländische Staatsbürger und Ortskräfte. Am Wochenende kamen bei einer Massenpanik in der Nähe des Flughafens sieben Menschen ums Leben. Die Taliban haben den westlichen Mächten zugesagt, bis Ende des Monats nicht zu intervenieren. 

Auch die deutsche Bundeswehr hat, neben Streitkräften der Amerikaner, Briten und anderer Verbündeter, tausende Menschen evakuiert. 

Pater Tomczyk sagte, die Bilder von überfüllten Militärflugzeugen, die Menschen in Sicherheit bringen, seien eine Erinnerung daran, dass sich die Geschichte wiederholt".

"Wir beten, dass es mehr Menschen wie Captain LaRue gibt, die zur rechten Zeit das Richtige tun", sagte Tomczyk.

Am 23. Dezember 1950 nahm LaRue im Hafen von Hungnam in Nordkorea mehr als 14.000 koreanische Flüchtlinge auf seinem Schiff, der S.S. Meredith Victory, an Bord.

Die normale Kapazität des Schiffes betrug 59 Passagiere und Besatzungsmitglieder. LaRue ließ die Frachträume umbauen, Waffen und Fracht ausladen, um mehr Menschen aufnehmen zu können. Dann bahnte er einen Seeweg über 700 Kilometer, durch verminte Gewässer, bis nach Japan.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Das völlig unbewaffnete Schiff kam am ersten Weihnachtstag in Japan an, und wie durch ein Wunder gab es trotz Überfüllung und Unterversorgung keine Verluste an Bord. Fünf Babys wurden während der Fahrt nach Japan an Bord des Schiffes sicher geboren.

Einige Jahre später, 1954, trat LaRue in den Orden ein.

"Ich denke oft an diese Reise. Ich denke daran, wie ein so kleines Schiff so viele Menschen aufnehmen und endlose Gefahren überstehen konnte, ohne dass auch nur eine Seele zu Schaden kam", sagte Fr. Marinus später über die Evakuierung von 1950.

"Und während ich darüber nachdenke, kommt mir die klare, unmissverständliche Botschaft, dass in jener Weihnachtszeit, in den düsteren und bitteren Gewässern vor der Küste Koreas, Gottes eigene Hand am Steuer meines Schiffes war."

Im aktuellen Fall von Afghanistan sagte Tomczyk, dass die Menschen nicht nur für die sichere Durchreise der Flüchtlinge beten, sondern auch wohltätig sein sollten.

"Wir müssen natürlich beten, aber auch in der Welt von heute barmherzig sein", sagte er. "Hoffnung und diese persönliche Einladung zu bedingungsloser Liebe für andere: Das sind die beiden Dinge, die Marinus definitiv mit dieser Situation verbinden."

Bischof Lorenzo kannte Frater Marinus bereits während seines Studiums und besuchte die nahe gelegene Benediktinerabtei St. Paul in Newark, New Jersey. Fr. Marinus arbeitete oft im Geschenkladen der Abtei oder als Pförtner des Kloster.

Beide Tätigkeiten galten in der Abtei als relativ einfache Arbeiten -- ein starker Kontrast zu seinem früheren Leben als Kapitän der Handelsmarine. Als einfacher Mönch strebte Bruder Marinus auch nicht das Priesteramt an.

"Man sollte meinen, dass ein Mann wie er, der Kapitän eines Schiffes, der all diese Dinge getan hat, eine viel wichtigere Position in der Gemeinschaft einnehmen würde, aber er schien sehr glücklich mit der bescheidenen, einfachen Arbeit im Dienst der Gemeinschaft zu sein", sagte Lorenzo.

Lorenzo sagte gegenüber CNA, dass er viele Jahre nicht wusste oder auch nur ahnte, was Marinus an Heldentaten geleistet hatte. Bis er im Jahr 2001 an dessen Beerdigung teilnahm, und davon endlich erfuhr -- ein Zeugnis der Bescheidenheit des Mönchs.

An seiner Beerdigung nahmen viele koreanische Katholiken teil. Sie wollten dem Mann die letzte Ehre erweisen, der so vielen Menschen das Leben gerettet hat.

Lorenzo hofft, dass die derzeitige humanitäre Krise in Afghanistan dazu wenigstens beitragen könnte, das Bewusstsein für Marinus' Heiligsprechung und seine früheren Heldentaten zu schärfen.

Das Leben und die Taten von Fr. Marinus, so Tomczyk, könnten dazu beitragen, die Menschen daran zu erinnern, an Gottes Hoffnung festzuhalten und "dass Gott durch Menschen wirkt".

"Ich bin sicher, dass es inmitten all des Bösen auch Menschen guten Willens gibt, Menschen, die als 'Boten' Gottes handeln", fügte er hinzu.

"Und so denke ich, dass [Fr. Marinus] ein Zeichen der Hoffnung sein könnte, dass es selbst in der größten Dunkelheit gute Menschen gibt, die anderen in Not dienen."

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Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original.

 

 

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