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Chile: Jugendliche helfen beim Wiederaufbau mutwillig zerstörter Kirche

"Bauen wir unsere Kirche iweder auf": Jugendliche in Chile sanieren die mutwillig zerstörte Pfarrkirche.
In Chile wurden seit 2019 rund 60 Kirchen mutwillig zerstört.
La Asunción in Flammen: Brennende Kirche in Santiago de Chile am 18. Oktober 2020.
Die Fassade steht noch: Die völlig ausgebrannte Kirche Mariä Aufnahme in den Himmel in Chile nach einem Brandanschlag von linken Aktivisten am 18. Oktober 2020.

Unter den Kirchen, die bei den Protesten vom 18. Oktober 2020 in der Hauptstadt Santiago de Chile verwüstet und niedergebrannt wurden, befand sich auch die Mariä-Himmelfahrt-Kirche.

Das Gotteshaus ist kein Einzelfall: Der jüngste Bericht zur weltweiten Religionsfreiheit von Kirche in Not hat dokumentiert, dass in Chile seit Oktober 2019 rund 60 christliche Kirchen mutwillig zerstört worden sind.

Von der Mariä-Himmelfahrt-Kirche steht nur noch der Rohbau. Der Innenraum muss wiederaufgebaut werden, was jedoch Jahre dauern wird, da das Gebäude zum nationalen Kulturerbe gehört. In der Zwischenzeit ist die Pfarrgemeinde dankbar für die Spenden des internationalen Hilfswerks ACN, die es ermöglicht haben, einen Saal einzurichten, damit die Gläubigen weiterhin zu den Gottesdiensten zusammenkommen können. Derzeit arbeitet ACN ebenfalls an einem Projekt zur Renovierung verschiedener Pfarrbüros zur Betreuung der Gläubigen sowie von Räumen für die Katechese und für Totenwachen.

JUNGE MENSCHEN IM EINSATZ

Die Bilder vom Einsturz des Kirchenturms inmitten der Flammen schockierten nicht nur Nachbarn und Gläubige, sondern das ganze Land. Junge Studenten aus der Universitätsfakultät „Departamento Universitario Obrero y Campesino (DUOC)“ für technische Berufe wie Bauwesen, Elektrizität, Kulturgüter-Restaurierung und Risikoprävention, waren ebenfalls davon berührt. Sie wandten sich an den Pfarrer, um ihre Hilfe anzubieten. 

Studenten, Lehrer und Mitarbeiter der Fakultät starteten das Projekt „Sursum Corde“ (Erhebe das Herz) mit dem Ziel, Schäden zu begutachten, Skulpturen und Gemälde zu reinigen und für eine spätere Restaurierung zu retten. 

Die Projektteilnehmer erinnern sich daran, wie schwierig und schmerzhaft es für sie gewesen ist, die Kirche nach ihrer Zerstörung zu betreten, wie die Emotionen blank lagen. Dennoch machten sie sich sofort an die Aufgabe, um die Räume wiederherzustellen. Bei den Arbeiten retteten sie verbranntes Holz, Seiten des Evangeliums und Teile der die Kirchenwände schmückenden Gemälde, um sie zu restaurieren. Dabei kam ihnen die Idee, etwas Symbolisches zu tun, mit dem deutlich werden sollte, dass das Wirken der Liebe über die zerstörerische Gewalt siegt.

EIN KREUZ ALS HOFFNUNGSZEICHEN

Sie baten einen Kunstschmied, aus Stücken des verbrannten Holzes der Mariä-Himmelfahrt-Kirche Brustkreuze anzufertigen. Eines davon erhielt der Salesianer und Weihbischof von Santiago, Alberto Lorenzelli. Weihbischof Lorenzelli wiederum ließ das Geschenk Papst Franziskus in Rom zukommen. Der Heilige Vater erhielt es nur wenige Stunden, bevor er Anfang Juli wegen einer Operation ins Krankenhaus musste. 

Im Gespräch mit ACN erklärte Bischof Lorenzelli, Papst Franziskus sei bewegt gewesen. Denn dieses Kreuz „hat eine tiefe Bedeutung, es steht für eine Kirche, die in einem speziellen Moment niedergebrannt wurde. Es steht für die tiefe Wunde, die der Kirche durch diese Ereignisse zugefügt wurde, aber auch für die Menschen in Chile.“ 

Bischof Lorenzelli erinnerte im Interview an ähnliche Angriffe gegen das Nationalheiligtum „Maria Hilfe der Christen“ in Santiago im Juni 2016, als er dessen Rektor war. Im Rahmen der Proteste drangen junge Demonstranten in die Kirche ein. Sie entfernten ein Christusbild, das sie mitten auf der Straße zerschlugen. „Die Geste erschütterte Chile und die Welt“, erklärte der Bischof. Er hob aber auch die Solidaritätsbekundungen hervor, die er damals von vielen Menschen, sogar von der jüdischen und muslimischen Gemeinde erhielt, die über die Ereignissen entsetzt waren. 

„Am meisten schmerzt, dass es sich um junge Menschen handelt. Unsere Jugend verliert ihre Werte; sie vergisst ihre Geschichte. Sie sind 16 bis 20 Jahre alt und rebellieren gegen alle Institutionen, gegen jede Form von Autorität. Sie sind eine unkontrollierbare Bewegung ohne einen Anführer, ohne einen Kopf, mit dem man in einen Dialog eintreten könnte“, so Weihbischof Lorenzelli. Gerade aus diesem Grund unterstreicht er die Bedeutung der Mitarbeit von Jugendlichen beim Wiederaufbau der Kirche und die symbolische Geste des Holzkreuzes. Dies zeige, dass es zwar einige Jugendliche gebe, die zerstörten, aber auch viele andere Jugendliche, die sich in den Dienst ihrer Brüder und Schwestern stellten, um ein Wort der Liebe und der Vergebung zu überbringen.

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