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Demokratische Republik Kongo: Mehr Angriffe auf christliche Gemeinden

Ein Vater hält die Hand seines Sohnes: Schnappschuss aus der Region Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo.

In der Demokratischen Republik Kongo haben die Angriffe auf kirchliche Einrichtungen zugenommen. Dies beklagte der Erzbischof von Bukavu, François-Xavier Maroy Rusengo, in einer Botschaft an das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“. „In diesem Jahr wurden fast ein Dutzend bewaffneter Angriffe auf unsere Gemeinden verübt“, teilte Maroy Rusengo mit. Seit März seien sieben Pfarrgemeinden, eine katholische Schule, ein Gesundheitszentrum und ein Kloster überfallen, geplündert und teilweise zerstört worden. „Glücklicherweise gab es keine Todesopfer. Aber die Folgen all dieser Angriffe sind enorm, ganz zu schweigen von den Traumata, den physischen und psychischen Wunden“, erklärte der Erzbischof. Die Arbeit der Kirche im Osten der Demokratischen Republik Kongo werde dadurch nahezu unmöglich gemacht.

Maroy Rusengo kritisierte auch, dass Polizei und Ordnungskräfte der Gewalt untätig gegenüberstünden. Bei nahezu allen Angriffen seien Militär- und Polizeiposten in der Nähe gewesen. Deshalb sei es auch „notwendig, über die Lebensbedingungen der Soldaten und Polizisten nachzudenken“, führte der Erzbischof aus. Der Staat sei im Osten des Landes weitgehend abwesend, die Grenzen zu den Nachbarländern kaum geschützt.

„Soll die Kirche mundtot gemacht werden?“

Die katholische Kirche sei einer der wenigen Institutionen, die Ungerechtigkeit und Gewalt anprangern. Dies sei ein möglicher Grund dafür, warum die Angriffe gegen kirchliche Einrichtungen zugenommen hätten. „Ist es, weil man versuchen will, die Kirche mundtot zu machen?“

Seine Gemeinden rief Erzbischof Maroy Rusengo dazu auf, den Schutz ihrer Kirchen und Einrichtungen selbst in die Hand zu nehmen. Er appellierte, „im Gebet auszuharren“ und die Behörden dazu zu bewegen, „ihre Verantwortung zugunsten aller zu übernehmen“.

Seit Jahren wird der Osten der Demokratischen Republik Kongo von Milizen terrorisiert. Ethnische Konflikte und der Zugang zu Rohstoffen spielen eine Rolle; in jüngster Zeit ist auch eine radikal-islamische Komponente hinzukommen. Anlass der Botschaft von Maroy Rusengo war der 25. Jahrestag der Ermordung von Erzbischof Christophe Munzihirwa Mwene Ngabo, einem seiner Amtsvorgänger. Dieser war am 29. Oktober 1996 während des Ersten Kongokriegs von ruandischen Truppen getötet worden. Für Erzbischof Ngabo läuft ein Seligsprechungsprozess.

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