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Nach vier Jahren: Gestohlenes Reliquiar aus Kevelaer in Frankreich sichergestellt

Blick auf die Gnadenkapelle Unserer Lieben Frau von Kevelaer

Vier Jahren nach seinem Verschwinden ist ein gestohlenes Armreliquiar von der Polizei sichergestellt worden. Die Reliquie wurde im Oktober 2017 aus der Sakramentskapelle in Kevelaer gestohlen und nun in Frankreich in einem Auktionskatalog entdeckt. Das Gefäß stammt aus dem 19. Jahrhundert und enthält eine Reliquie des heiligen Petrus Canisius.

Wie das Bistum Münster gestern mitteilte, hatte sich ein Kunstkenner am 4. November 2021 im Generalvikariat gemeldet. Der Leiter der Abteilung Kunst und Kultur im Bischöflichen Generalvikariat, Thomas Flammer, konnte das zur Auktion angebotene Reliquiar identifizieren und informierte die Polizei Kriminalpolizei in Goch.

"Die Zeit eilte allerdings, denn das Reliquiar sollte bereits drei Tage später, am 7. November, versteigert werden", wird Flammer in der Pressemitteilung des Bistums zitiert. Über Interpol sei ein Hilfsgesuch an die Polizei in Frankreich gestellt worden.

Parallel informierte, in Absprache mit Flammer, der französische Sammler die Behörden vor Ort. Am vergangenen Freitag traf die Polizei am Auktionshaus in Frankreich ein und beschlagnahmte das Reliquiar beschlagnahmt.

In welchem Zustand sich das Gefäß befindet ist und ob die Reliquie noch in dem Reliquiar ist, kann der Experte derzeit noch nicht sagen. Er teilte mit: "Das Kunstwerk scheint chemisch behandelt worden zu sein, das Votivschild, das eindeutig auf die Herkunft schließen lässt, ist aber noch am Sockel."

Wann das Reliquiar zurück an seinen ursprünglichen Platz kommt, ist derzeit noch unklar.

Freude in Kevelaer

In Kevelaer freute sich Wallfahrtsrektor Gregor Kauling über diese "Überraschung":

"Ich kenne das Reliquiar gar nicht, es wurde vor meiner Amtseinführung im November 2017 gestohlen. Jedenfalls bin ich sehr erfreut, dass am Ende alles gut auszugehen scheint."

Kevelaer sei eng mit dem Heiligen Petrus Canisius verbunden, so der Wallfahrtsdirektor weiter. Der Orden der Canisianer sei schließlich 1854 von dem damaligen Wallfahrtsrektor und späteren Bischof von Münster, Johann Bernhard Brinkmann, im Kevelaerer Priesterhaus gegründet worden.

Auch der Regionalbischof für den Niederrhein und Recklinghausen, Weihbischof Rolf Lohmann, äußerte zum Wiederauftauchen des gestohlenen Reliquiars:

"Ich bin sehr erfreut, dass das Reliquiar des Heiligen Petrus Canisius vier Jahre nach dem Diebstahl wieder aufgetaucht ist. Vor meiner Bischofsweihe war ich Wallfahrtsrektor in Kevelaer und kenne das Reliquiar gut, entsprechend bestürzt war ich über den Diebstahl. Daher bin ich sowohl dem Finder als auch allen beteiligten Personen und Behörden dankbar, dass das Reliquiar rechtzeitig vor einem Verkauf sichergestellt werden konnte. Grundsätzlich können Reliquien den Menschen vor Augen führen, dass die Heiligen, die Gott besonders nahe sind, real existiert haben. Es sind sichtbare Zeugnisse der Menschen, die mit ihrem Leben ein besonderes Glaubenszeugnis abgelegt haben."

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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