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Papst Franziskus fordert beim "Urbi et Orbi"-Segen mehr Dialogbereitschaft

Papst Franziskus spendet den Segen der Stadt und des Weltkreises am Weihnachtsfest, 25. Dezember 2021.

Bei seinem traditionellen Weihnachtssegen "Urbi et Orbi" forderte Papst Franziskus am Samstag die Staats- und Regierungschefs auf, offen für Dialog zu sein.

Nur so könnten die vielen "Konflikte, Krisen und Meinungsverschiedenheiten" in der Welt gelöst werden, sagte Franziskus zum Abschluss eines Jahres, in dem die Kirche selbst von Konflikten, Krisen und Meinungsverschiedenheiten tief erschüttert worden ist.

In seiner Ansprache auf dem zentralen Balkon mit Blick auf den verregneten Petersplatz am 25. Dezember sagte der Papst seinen Zuhörern, "die Menschen" hätten sich so sehr an Streitigkeiten gewöhnt, dass "wir sie inzwischen kaum noch wahrnehmen."

Mit Blick auf das Jesuskind sagte er: "In der Kälte der Nacht streckt es seine kleinen Arme nach uns aus: Es braucht alles, aber es kommt, um uns alles zu geben. Bitten wir ihn um die Kraft, offen für den Dialog zu sein", fuhr Franziskus fort. "Bitten wir ihn an diesem Festtag, in den Herzen aller die Sehnsucht nach Versöhnung und Brüderlichkeit zu wecken".

Der "Urbi et Orbi"-Segen - der sich auf die Doppelrolle des Papstes als Bischof von Rom und Oberhaupt der weltweiten katholischen Kirche bezieht - ist den feierlichsten Anlässen vorbehalten, wie Ostern, Weihnachten und dem ersten öffentlichen Auftritt eines neuen Papstes.

Die live übertragene Zeremonie begann mit musikalischer Begleitung durch eine italienische Polizeikapelle.

Der "Urbi et Orbi"-Segen - der sich auf die Doppelrolle des Papstes als Bischof von Rom und Oberhaupt der weltweiten katholischen Kirche bezieht - ist den feierlichsten Anlässen vorbehalten, wie Ostern, Weihnachten und dem ersten öffentlichen Auftritt eines neuen Papstes.

Wie bereits bei früheren Anlässen teilte der Papst seine Sicht auf die Sorge um einzelne Konflikte wie dem Nahen Osten und erinnerte an seine eigenen Reisen, darunter sein Besuch des Iraks. Die tödliche Krise im Jemen, einem Land, das an Saudi-Arabien und Oman grenzt, bezeichnete er als "eine enorme Tragödie, die von allen übersehen wird".

Der Papst sagte in seiner Weihnachtsansprache vom Balkon des Petersdoms weiter, dass die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern "sich ohne eine Lösung hinziehen, mit immer schwerwiegenderen sozialen und politischen Folgen".

"Wir sollten auch Bethlehem nicht vergessen, den Ort der Geburt Jesu, der auch unter den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie leidet, die Pilger daran hindert, das Heilige Land zu besuchen und das Leben der Menschen beeinträchtigt".

Der Papst betete, dass die Geburt Jesu Hoffnung biete. "Jesuskind, schenke dem Nahen Osten und der ganzen Welt Frieden und Einigkeit. Unterstütze all jene, die humanitäre Hilfe für Menschen leisten, die gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen; tröste das afghanische Volk, das seit mehr als 40 Jahren von Konflikten auf eine harte Probe gestellt wird, die viele dazu gebracht haben, das Land zu verlassen."

Er bat das Christkind auch um Hilfe für die Menschen in Burma, dem südostasiatischen Land, das offiziell als Myanmar bekannt ist und im Februar einen Militärputsch erlebte. Der Papst stellte fest, dass die Christen in das darauf folgende harte Durchgreifen verwickelt sind.

Zur Sprache brachte der Papst auch der Libanon, Äthiopien, die Ukraine und der Sudan, der Südsudan und ganz Nordafrika. Er betete für die Opfer von häuslicher Gewalt, junge Menschen, die unter Mobbing und Missbrauch leiden, einsame ältere Menschen und zerstrittene Familien.

Franziskus betete auch dafür, dass Menschen in Not medizinisch versorgt werden, insbesondere mit Impfstoffen, und dass Kriegs- und Gewissensgefangene in ihre Heimat zurückkehren können. Schließlich betete er für Migranten und Flüchtlinge.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Nach seiner Ansprache kam das Mittagsgebet, der Angelus. In einer dunkelrot bestickten Stola erteilte Franziskus danach den Segen, der die Möglichkeit eines vollkommenen Ablasses mit sich brachte, nicht nur für die auf dem Petersplatz versammelten Pilger, sondern auch für diejenigen, die die Zeremonie aus der Ferne "fromm verfolgen".

Der vollkommene Ablass erlässt alle zeitlichen Strafen aufgrund von Sünden. Sie müssen mit einer vollständigen Loslösung von der Sünde einhergehen, sowie mit der sakramentalen Beichte, dem Empfang der Heiligen Kommunion und dem Gebet für die Anliegen des Papstes, sobald dies möglich ist.

Der Papst schloss seine Ansprache mit den Worten:

"Liebe Brüder und Schwestern,

zahlreich sind die Schwierigkeiten unserer Zeit, aber die Hoffnung ist stärker, denn »ein Kind wurde uns geboren« (Jes 9,5). Es ist das Wort Gottes, das sich zum sprachlosen Säugling gemacht hat (in-fans), der nur wimmern kann und alles braucht. Er wollte sprechen lernen wie jedes Kind, damit wir lernen, Gott, unserem Vater, zuzuhören, einander zuzuhören und als Brüder und Schwestern miteinander zu reden. O Christus, für uns geboren, lehre uns, mit dir auf den Wegen des Friedens zu wandeln.

Frohe Weihnachten euch allen!"

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