27. Oktober 2021
Braucht Gott einen deutschen Genderstern? Der deutsche Verband "Katholische Studierenden Jugend" (KSJ) hat vergangenes Jahr beschlossen, Gott ein Sternchen zu verpassen. Heuer zieht die Katholische Junge Gemeinde (KJG) nach. Damals wollte man aufräumen mit einem „alten, weißen, strafenden Mann“, heuer heißt es, dass viele von einem „männlich patriarchalen, weißen" Gottesbild befremdet seien.
Im Grunde ist das Ganze eine Wiederholung nach dem Motto oder womöglich in der Hoffnung „Steter Tropfen höhlt den Stein“. BDKJ, KSJ und KDS wollen aufräumen mit der Assoziation vom alten, strafenden Mann (wer sagt, dass alle ein solches Gottesbild überhaupt haben?) und gedenken dies durch den Genderstern lösen zu können.
Wenn wir wissen möchten, wer und wie Gott ist, müssen wir auf Jesus schauen, sein Leben studieren, ihn anbeten und hören, was er sagt. Pater Hans Buob sagte einmal, jedes Gebet solle mit der Frage beginnen: „Gott, wer bist du?“ Wie oft überlagern unbewusste Erinnerungen an den eigenen Vater das wahre Bild von unserm Schöpfer… Und Klischees und irgendwelche Assoziationen. Gott zeigt sich ja auch nicht einfach so. Mose sah sogar nur einen sprechenden Dornenbusch.
Aber zu meinen, durch einen „*“ würde sich bei allen Menschen das Gottesbild ändern oder man würde Gott endlich erkennen, ist eine Nebelkerze. Man hofft vielleicht, sich die Herausforderung, Jesus und durch ihn Gott kennenlernen, sparen zu können. Statt auf Jesus zu blicken, der uns seinen Vater zeigen will, drückt die KSJ Gott mit dem Stern vielmehr einen Stempel auf, und tut damit genau das, was sie kritisiert: dass Menschen Gott Masken aufsetzen.
Mit dem Stern haftet man Gott genauso menschliche Züge an wie mit dem „alten weißen…Mann“.
Gott hat aber kein Geschlecht. Er vereint Mütterliches uns Väterliches, kann man vielleicht noch sagen, er ist aber darum nicht divers oder bi oder queer oder sonst etwas. Gott steht über allem. Deshalb müssen wir mit dem Stern nichts markieren.
Dieses ganze Gendern ist nur Zeitverschwendung. Gott ist Gott, und den entdecken wir nicht über Lappalien wie Artikel, Striche, Punkte oder Sterne, sondern indem wir uns hineinnehmen lassen in die Unendlichkeit seiner Liebe und ihn in uns wirken lassen. Gott ist kein Buchstaben-Zeichen-Etwas, sondern eine Person, die sich uns in Christus längst geoffenbart hat.