Franziskus betet für die Opfer der Gewalt im Kongo

Papst Franziskus feiert die heilige Messe in Armenien am 25. Juni 2016.
L'Osservatore Romano/CNA

Papst Franziskus hat an Mariä Himmelfahrt für die Opfer der islamistischen Gewalt am vergangenen Wochenende in der Demokratischen Republik Kongo gebetet. 

"An die Königin des Friedens, die wir heute betrachten in ihrer himmlischen Ehre, möchte ich noch einmal die Ängste und Leiden der Menschen anvertrauen, die in vielen Teilen der Erde, unschuldige Opfer andauernder Konflikte sind", sagte der Pontifex nach dem Gebet des Angelus vor tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz.

Rebellen der Gruppe, die sich selber "Allied Democratic Forces" – ADF – nennt, waren offenbar mit Macheten und Äxten auf die Zivilbevölkerung in der Provinz Nord-Kivu losgegangen und hatten dutzende Menschen ermordet. Dies berichten mehrere Medien, darunter Reuters. Die genaue Zahl der Opfer ist unklar; verschieden Quellen sprechen von 42 bis zu 64 geborgenen Leichnamen.

Papst Franziskus kritisierte ein "beschämendes Schweigen" über die jüngsten Angriffe, dessen Opfer "viele unschuldige Menschen" seien, die "keinen Einfluß auf die globale Meinungsbildung" hätten.

"Möge Maria in allen Gefühle des Verstehens wecken und ein Verlangen nach Eintracht", betete der Papst. 

Seit Jahren terrorisiert die ADF die Bevölkerung der Region, so die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch". Dieser zufolge gehen die Islamisten auch gegen Frauen und Kinder mit bestialischer Gewalt vor, von Vergewaltigungen über Verstümmelungen, Enthauptungen bis hin zu Kreuzigungen. 

In seiner Ansprache zum Angelus am heutigen Feiertag reflektierte Papst Franziskus über die Lesung aus dem Evangelium, in der Mariens Besuch bei Elisabeth erzählt wird (Lk 1, 39-56). 

"Sie war die erste, die an den Sohn Gottes glaubte, und ist die erste, die mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde", sagte der Pontifex.

"Maria war die erste, die das Jesuskind willkommen hieß und in ihre Arme schloss", sagte der Heilige Vater, und sie sei die erste, die durch seine Arme in das Ewige Königreich des Vaters aufgenommen worden sei. 

"Maria, eine bescheidenes und einfaches Mädchen aus einem entlegenen Dorf am Rande eines Weltreiches, weil sie die Frohe Botschaft empfing und lebte, wurde von Gott gestattet neben dem Thron des Sohnes für alle Zeiten zu stehen. 

Papst Franziskus sprach über die Relevanz der Aufnahme Mariens in den Himmel für jeden einzelnen Katholiken. "Der heutige Festtag verspricht 'einen neuen Himmel und eine neue Erde', mit dem Sieg des auferstandenen Christus über den Tod und der endgültigen Niederlage des Teufels", sagte der Pontifex.

Der Heilige Vater betonte die Wichtigkeit des Magnificat-Gebetes – dem Lobgesang Marias – für alle, die in "schmerzhaften Situationen" leben, besonders "Frauen, die von der Schwere des Lebens überwältigt sind und dem Drama der Gewalt, Frauen versklavt durch die Arroganz der Macht, Mädchen, gezwungen zu unmenschlicher Arbeit, Frauen, gezwungen, sich in Körper und Geist dem Begehren durch Männer hingeben zu müssen." 

Franziskus betete, dass ein neues Leben des Friedens, der Gerechtigkeit und der Liebe anfange für diese Frauen, bis sie sich eines Tage von Händen aufgenommen spüren, "die sie nicht demütigen, sondern mit Zärtlichkeit auf dem Pfad des Lebens, zum Himmel führen". 

"Maria, eine Jungfrau, eine Frau die viel in ihrem Liebe gelitten hat, läßt uns an diese Frauen denken, die so viel leiden", sagte der Papst. "Wir bitten den Herrn selbst, sie bei der Hand zu nehmen und zu führen, und sie zu tragen auf dem Pfad des Lebens, aus dieser Sklaverei befreiend." 

 

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