Huesca - Dienstag, 13. September 2022, 12:40 Uhr.
Am Samstag jährt sich zum 30. Mal der Marianische Tag der Familie im Heiligtum von Torreciudad in Huesca (Aragonien, Spanien). Tausende Familien, von Großeltern bis zu Enkelkindern, werden sich dort an diesem Tag versammeln.
Der Bischof von Vitoria, Juan Carlos Elizalde, wird diesem Jahrestag vorstehen, an dem man mit einer äußest zahlreichen Teilnahme der Familien rechnet. Seit 1989 wurde der Marianische Tag fast ohne Unterbrechung gefeiert. Ausnahmen bildeten aufgrund der Corona-Pandemie die letzten beiden Jahre, so dass 2022 nun die 30. Ausgabe des Treffens begangen wird.
In einer Einladungs-Botschaft hat Bischof Elizalde angekündigt, dass sich seine Predigt in der Eucharistiefeier damit befassen werde, "welche Elemente in einer Familie nicht fehlen dürfen, damit es Freude, Glück und Wachstum gibt".
Der Tag wird offiziell um 9 Uhr beginnen. Ab wann das Gelände und die Beichtstühle geöffnet sein werden, kann man den Informationen auf der Website des Heiligtums entnehmen. Wer als Pilger rechtzeitig dort, inmitten des Huesca-Gebirges, sein will, muss seine Reise oft in der Nacht oder früh morgens antreten.
Ein Opfer, das "sich immer lohnt, und es ist nichts Weltbewegendes", erklärt Susana Pérez, die seit 1989 mit ihrem Mann Ignacio Chávarri und ihren gemeinsamen Kindern aus dem rund 400 Kilometer entfernten Bilbao zum Heiligtum pilgert. Inzwischen pilgern sie bereits mit ihren Enkelkindern.
Ihr Sohn Juan wird von Madrid aus nach Torreciudad kommen, was eine Reise von ungefähr fünf Stunden bedeutet. Er nimmt mit seiner Frau Clara und ihren fünf gemeinsamen Kindern teil. "Schon als wir noch klein waren, nahmen uns meine Eltern mit nach Torreciudad. Der Familientag war im Kalender markiert", berichtet Juan.
Er erinnert sich gerne an die Busfahrt, wenngleich es schon um 4 Uhr morgens losging: "Obwohl es anstrengend war, merke ich – jetzt, wo ich Vater bin –, wie viel Mühe sich meine Eltern gemacht haben."
Juan und Clara traten in die Fußstapfen von Susana und Ignacio. Sie begannen, jedes Jahr nach der Geburt ihrer ersten Tochter nach Torreciudad zu pilgern, "und seitdem haben wir nie gefehlt. Nur die Pandemie hat uns daran gehindert", so Juan.
"In diesem Jahr freuen wir uns besonders darauf, mit unseren fünf Kindern und einigen Familien aus der Schule María Teresa de Alcobendas wiederzukommen, der Jungfrau Maria für all ihre Hilfe zu danken, und sie zu bitten, weiter für uns zu sorgen."
Seine Tochter Helena – die dritte Generation der Familie Chávarri, die nach Torreciudad pilgert – ist 9 Jahre alt, und an was sie sich von Jahr zu Jahr am meisten erinnert, ist das Aufstellen der Kerzen für die Jungfrau Maria und die Spiele für die Kinder. Sowohl sie als auch ihre Geschwister wurden der Gottesmutter geweiht.
Genau das ist jedes Jahr in Torreciudad geplant: Zeit, in der die Familien, Pfarreien und Schulen sich und ihre Angelegenheiten der allerseligsten Jungfrau Maria anvertrauen können, bevor auf einem großen Vorplatz die Eucharistie gefeiert wird.
Am Ende der Messfeier werden die Kinder der Gottesmutter geweiht.
Am frühen Nachmittag gibt es einen Moment des Gebets, mit Rosenkranz und feierlicher Aussetzung des Allerheilisten Altarsakramentes. Der Tag wird rechtzeitig beendet, damit die Familien zu ihren Heimatorten zurückkehren können.
Torreciudad – eine tausend Jahre alte Andacht
Der Ursprung des Heiligtums von Torreciudad geht auf eine Zeit von vor etwa tausend Jahren zurück. In der 24 Kilometer entfernten Stadt Barbastro wird seit dem 11. Jahrhundert "Nuestra Señora de los Ángeles de Torreciudad" (Unsere Liebe Frau von den Engeln von Torreciudad) verehrt.
Das romanische Bild zeigt eine sitzende Jungfrau, die zum Thron für das auf ihren Knien sitzende Jesuskind wird. Sie wurde 1084 in einer Einsiedelei inthronisiert, zu der die Bewohner der Gegend seit Jahrhunderten pilgerten.
Das heutige Heiligtum wurde vom Gründer des Opus Dei, dem 1902 in Barbastro geborenen heiligen Josemaría Escrivá de Balaguer, angeregt. Im Alter von zwei Jahren nahmen ihn seine Eltern mit in die alte Einsiedelei, um für die Heilung von einer schweren Krankheit zu danken.
In einem Brief aus dem Jahr 1967 schrieb der Heilige: "Ich hoffe, dass der Herr ein Übermaß an Gnaden jenen schenken wird, die sich vor diesem kleinen Bildnis, das seit Jahrhunderten verehrt wird, an seine allerseligste Mutter wenden."
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Escrivá betonte: "Es ist mir wichtig, dass es viele Beichtstühle gibt, damit die Menschen sich im heiligen Sakrament der Buße reinigen und – mit erneuerten Seelen – ihr christliches Leben bekräftigen oder erneuern und lernen, sich zu heiligen und die Arbeit zu lieben, und in ihre Häuser den Frieden und die Freude Jesu Christi bringen: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch."
Das heutige Heiligtum von Torreciudad wurde 1975 eingeweiht.
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