Würzburg - Donnerstag, 19. Januar 2023, 13:11 Uhr.
Zum ersten Mal nach seinem Amtsantritt als Würzburger Oberhirte im Jahr 2018 hat Bischof Franz Jung im Januar das Partnerbistum Óbidos in Brasilien besucht. Der Bischof sagte, „am tiefsten beeindruckt“ habe ihn das Projekt der „Fazenda da Esperança“, wo etwa 30 Männer mit Suchtproblemen leben und durch Gebet sowie gemeinsame Aktivitäten einen Ausweg suchen.
„Es war schon seltsam, wenn man aus Deutschland hierher kommt“, so das Fazit von Jung nach seiner Reise. „Es ist Januar, wir haben noch Weihnachten, überall stehen Krippen in den Kirchen und zugleich sind 30 Grad Celsius draußen.“
Die Delegation, der neben Jung und anderen Vertretern der Diözese Würzburg auch Bischof John Ndimbo aus Mbinga in Tansania angehörte, feierte mit vielen kleinen Gemeinden Gottesdienste, berichtete das Bistum am Donnerstag.
„Für die Pfarrgemeinden war das ein großes Highlight, weil es das so in dieser Form noch nie gegeben hat, dass drei Bischöfe kommen, und dazu noch aus drei verschiedenen Kontinenten, das heißt aus Europa, aus Afrika und aus Amerika“, sagte Bischof Johannes Bahlmann von Óbidos. Und Bischof Ndimbo ergänzte: „Es war sehr erbaulich für mich, nicht nur unsere Partnerschaft zu stärken, sondern ich bin auch seelsorgerlich, pastoral, aber auch geistlich gewachsen.“
Die Kirche im Amazonas-Gebiet sei „lange eine Kirche der Laien“, so Bahlmann. „Deshalb bringen Laien die Kirche stark voran.“ Zwar hätten die Gemeinden jeweils einen Priester, aber dieser könne nicht regelmäßig überall vorbeischauen. Daher gebe es „örtliche Gemeindeleiter, die den Beerdigungsdienst übernehmen, die Wortgottesdienste feiern, die das seelsorgliche Leben vor Ort aufrechterhalten“, sagte Jung.
„Für uns, die sich in einer stark verfassten und strukturierten Kirche als Ehrenamtliche engagieren, ist es manchmal schwierig sich vorzustellen, wie Pastoral hier in Óbidos funktioniert“, betonte vor diesem Hintergrund Christian Sauer, Vertreter des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg. „Trotzdem funktioniert sie, und das konnte ich hier selbst mit eigenen Augen jeden Tag auf dieser Reise sehen.“
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