Vatikan: Man darf Weltsynode zur Synodalität kein bestimmtes Thema „aufzwingen“

Petersdom im Vatikan
Arnold Straub / Unsplash

Der Vatikan hat in einem am Montag veröffentlichten Schreiben daran erinnert, dass es bei der mehrjährigen Weltsynode zur Synodalität nicht um Einzelthemen geht, sondern um das Thema Synodalität an sich. Zwar seien die Erwartungen an die mehrjährige weltweite Synode „vielfältig“, es sei aber „nicht die Aufgabe der Vollversammlung, alle in der Kirche diskutierten Themen zu behandeln“.

Das Motto „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Mission“ sei eindeutig und damit „das einzige Thema, das wir in jeder Phase des Prozesses zu erforschen haben“, schrieben die Kardinäle Mario Grech und Jean-Claude Hollerich SJ, die als Generalsekretär bzw. Generalrelator eine Schlüsselrolle bei der Synode spielen.

„Es gibt in der Tat einige, die sich anmaßen, bereits zu wissen, wie die Schlussfolgerungen der Synodenversammlung aussehen werden“, kritisierten die beiden Kardinäle in ihrem Schreiben an die Bischöfe in aller Welt. „Andere möchten der Synode eine Agenda aufzwingen, um die Diskussion zu steuern und ihr Ergebnis zu bestimmen.“

„Diejenigen, die behaupten, der Synode ein bestimmtes Thema aufzwingen zu wollen, vergessen die Logik, die dem Synodenprozess zugrunde liegt: Wir sind aufgerufen, einen ‚gemeinsamen Weg‘ zu gehen, der mit dem Beitrag aller beginnt“, betonten Grech und Hollerich.

„Gerade wegen des inneren Zusammenhangs zwischen den verschiedenen Phasen“ der Weltsynode zur Synodalität sei es nicht möglich, „heimlich andere Themen“ einzuführen, „wodurch die Versammlung ausgenutzt und die Konsultation des Gottesvolkes missachtet wird“.

Somit seien die vom Arbeitspapier der Weltsynode angesprochenen Themen „nicht die Tagesordnung der nächsten Versammlung der Bischofssynode“, „sondern geben getreu wieder, was sich aus den Synthesen ergibt, die von den Synoden/Räten der Kirchen sui iuris und den Bischofskonferenzen übermittelt wurden, und geben einen Einblick in das Gesicht einer Kirche, die lernt, auf den Geist zu hören, indem sie aufeinander hört.“

Hintergrund

Im Arbeitsdokument der Weltsynode vom Oktober wurden verschiedene kontroverse Themen angesprochen. So konnte man an einer Stelle lesen: „Unter denen, die einen wirksameren Dialog und einen einladenderen Raum fordern, finden wir auch jene, die aus verschiedenen Gründen ein Spannungsverhältnis zwischen ihrer Mitgliedschaft in der Kirche und ihren eigenen, von Liebe getragenen Beziehungen spüren, wie z. B. Wiederverheiratete Geschiedene, alleinerziehende Eltern, Menschen, die in einer polygamen Ehe leben, LGBTQ-Personen usw.“

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„Sehr viel unterschiedlichere Positionen sind zur Priesterweihe für Frauen zu hören, die man sich in einigen Berichten wünscht, während andere diese Frage als abgeschlossen betrachten“, so das Dokument an anderer Stelle.

Die Kontinentalversammlungen im Rahmen der Weltsynode sollen unter bestimmten Gesichtspunkten, die im vatikanischen Arbeitsdokument vom Oktober angegeben sind, wiederum ein Schlussdokument erarbeiten, das dann bei der Bischofssynode im Herbst 2023 relevant sein soll.

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