Bistum Rottenburg-Stuttgart eröffnet Gedenkstätte für Bekennerbischof Sproll

Bischof Johannes Baptista Sproll
gemeinfrei

Im Bistum Rottenburg-Stuttgart ist eine Gedenkstätte für den Bekennerbischof Johannes Baptista Sproll eingerichtet worden, der in der Zeit des Nationalsozialismus ausdrücklichen und deutlichen Widerstand geleistet hatte.

„Gedenken braucht einen Ort, gerade auch in Rottenburg, am Bischofssitz“, erklärte Bischof Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart zur Eröffnung der Gedenkstätte am Dienstagabend. „Deshalb liegt mir die Errichtung dieser Gedenkstätte genau hier sehr am Herzen und ich freue mich sehr, dass wir hier nun einen herausragenden Gedenkort haben.“

Fürst verwies auch darauf, dass bereits seit 2011 ein Seligsprechungsverfahren für Sproll läuft, das „hoffentlich positiv beschieden wird“, denn: „Er ist und bleibt Vorbild im Glauben.“

„Die Gedenkstätte ist für eine große Öffentlichkeit konzipiert“, betonte der Bischof. „Auch Gruppen können und sollen kommen. Insbesondere für Schulklassen wäre ein Besuch für den Geschichts- und Religionsunterricht zum Thema christlicher Glaube und Widerstand relevant.“

Die Gedenkstätte ist dienstags bis freitags sowie an den Wochenenden geöffnet und befindet sich als Teil des Diözesanmuseums im Bischöflichen Ordinariat Rottenburg.

Johannes Baptista Sproll, geboren 1870, war seit 1915 Weihbischof in der Diözese Rottenburg und wurde 1927 offiziell in sein Amt als Oberhaupt des Bistums eingeführt.

Schon zu Beginn des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland leistete Sproll offenen Widerstand. So sagte er etwa 1934 in einer Predigt: „Das Christentum aber wird schwere Stürme aushalten müssen gegen diese angebliche ,Religion aus Blut und Rasse‘. Furchtlos sollt ihr festhalten am heiligen Erbe, das ihr von euren Eltern übernommen habt. ,Steht fest im Glauben!‘, mahnt der Apostel.“

1938 verwiesen die Machthaber ihn seiner Diözese und konnte erst zum Kriegsende im Jahr 1945 dorthin zurückkehren. Sproll starb 1949 im Alter von 78 Jahren.

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