Washington, D.C. - Dienstag, 16. Mai 2023, 16:08 Uhr.
Ein Pfarrer Michael Zacharias, 56, wurde am vergangenen Freitag im Bundesstaat Ohio in fünf Anklagepunkten des Sex trafficking — des Sexhandels — für schuldig befunden.
Der Priester ist seit seiner Verhaftung am 18. August 2020 von der Diözese Toledo beurlaubt. Seine Straftaten, die zwischen 1999 und 2020 begangen wurden, betrafen drei Opfer, von denen zwei noch minderjährig waren, als Zacharias begann, sie sexuell zu missbrauchen.
Der Kleriker muss mit einer Mindeststrafe von 15 Jahren und einer Höchststrafe von lebenslanger Haft rechnen.
Die Anhörung über das Strafmaß ist noch nicht angesetzt.
Laut Gerichtsdokumenten hat Zacharias seine minderjährigen und erwachsenen Opfer mit psychischer Gewalt, Drohungen und Geld zu sexuellen Handlungen gezwungen. Die beiden minderjährigen Opfer gaben gegenüber den Ermittlern an, drogenabhängig zu sein und das Geld zu benötigen.
Zacharias wurde 2002 zum Priester geweiht und war zum Zeitpunkt seiner Verhaftung Pfarrer der Gemeinde St. Michael the Archangel in Findlay, Ohio, wie es in einer Erklärung der Diözese Toledo aus dem Jahr 2020 heißt.
Er begann, sich um einige seiner minderjährigen Opfer zu "kümmern", als er noch Seminarist in der Pfarrei St. Katharina von Siena in Toledo war, so eine Erklärung des Justizministeriums (DOJ) am Freitag.
Die Diözese von Toledo gab nach der Verurteilung von Zacharias eine Stellungnahme heraus, in der sie ankündigte, dass der Weg für die Einleitung eines kanonischen Verfahrens frei sei und dass der Heilige Stuhl die endgültige Entscheidung darüber treffen werde, ob Zacharias laisiert, d.h. aus dem Priesteramt entfernt wird.
"Mit dem Abschluss des Bundesverfahrens und der Verurteilung von Zacharias steht es der Diözese nun frei, die Angelegenheit gemäß dem kanonischen (Kirchen-)Recht zu behandeln", heißt es in der Erklärung des Bistums.
"Der Fall wird dem Heiligen Stuhl vorgelegt, der das endgültige Urteil fällen und über seinen Status als Priester entscheiden wird."
In der Erklärung der Diözese reagierte Bischof Daniel Thomas von Toledo auf die Verurteilung und bezeichnete die Handlungen von Zacharias als "verwerflich, moralisch bedauerlich und eindeutig im Widerspruch zur Würde, die jedem Menschen und dem Priestertum zukommt".
"Die Kirche kann und wird ein solches Verhalten nicht tolerieren und nimmt jeden sexuellen Missbrauch oder jedes Fehlverhalten eines Geistlichen sehr ernst", so Thomas.
"Unsere Gesellschaft und die Kirche müssen zusammenarbeiten, um das Böse ans Licht zu bringen, wo immer es auftritt.
Kristen Clarke, stellvertretende Generalstaatsanwältin für Bürgerrechte im Justizministerium, sagte in der Mitteilung des Justizministeriums, dass Zacharias "seine Opfer auf die unmenschlichste Weise betrogen hat. Er hat sie ihrer Kindheit, ihrer Würde und ihres Glaubens beraubt".
Übersetzt, gekürzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.