Weihbischof Wörner verteidigt Kirche als „nicht leibfeindlich“

Weihbischof Florian Wörner (Bistum Augsburg)
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch

Die Kirche sei „nicht leibfeindlich“, betonte der Augsburger Weihbischof Florian Wörner in einem Interview mit der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ (aktuelle Ausgabe). Tatsächlich spreche niemand „so positiv vom Leib die die Kirche“.

„Gott hat in Jesus Christus einen menschlichen Leib angenommen, er wurde gekreuzigt, ist auferstanden und ist den Jüngern leibhaft erschienen“, erläuterte Wörner. „Er hat uns die Tür zum Himmel aufgemacht. Unser Leib ist somit auch nicht für das Grab, sondern für die Herrlichkeit des Himmels bestimmt. Daher gilt es, gut umzugehen mit dem Leib, er hat eine eigene Würde. Er darf uns nicht egal sein. Er ist kein Objekt, er darf aber auch nicht vergötzt werden.“

In diesem Zusammenhang erwähnte er die „Theologie des Leibes“ von Papst Johannes Paul II., die zwar „anspruchsvoll“ sei, aber Fragen angehe, die alle stellten: „Wer bin ich? Was ist der Mensch? Was ist der Sinn unseres Lebens? Wozu sind wir berufen? Was hat es mit unserer Sehnsucht, zu lieben und geliebt zu werden, auf sich? Wie kann die Beziehung von Mann und Frau gelingen? Welche Bedeutung hat der Leib?“

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„Ich bin überzeugt, dass die große Zeit der Theologie des Leibes noch kommen wird“, betonte der Weihbischof. „Wir stehen erst am Anfang, gerade im deutschsprachigen Raum. Die tiefe Bedeutung dieser Lehre wird entdeckt und gehoben werden und das theologische Denken beeinflussen.“

Letztlich gelte: „Niemand denkt so groß vom Menschen, wie es Christen tun. Der Mensch ist Ebenbild Gottes und berufen zur Liebe, zur Gemeinschaft mit Gott. Er hat eine unendlich hohe Würde. Je weniger wir an Gott glauben und ihn ernst nehmen, umso mehr ist auch die Würde des Menschen in allen Phasen seines Lebens in Gefahr.“