Bistum ernennt Priester als Rektor von Opus-Dei-Heiligtum, der nicht der Prälatur angehört

Heiligtum Torreciudad
Santuario Torreciudad / Wikimedia Commons (CC BY 2.0)

Der Bischof von Barbastro-Monzón, Ángel Pérez Pueyo, hat einen neuen Rektor des Heiligtums von Torreciudad in Spanien ernannt, der nicht zum Opus Dei gehört, nachdem er keine Liste mit drei von der Prälatur vorgeschlagenen Priestern erhalten hatte.

In einem Kommuniqué des Bistums heißt es, dass "die Prälatur vor Monaten gebeten wurde, dem Bistum eine Liste von drei Priestern für die Ernennung des Rektors vorzuschlagen", aber nachdem man keine Antwort erhalten hatte, "hat sie sich nach mehreren Bitten für die Ernennung von Pater José Mairal, Pfarrer von Bolturina-Ubiergo, entschieden, zu dessen Pfarrei die Wallfahrtskapelle von Torreciudad gehört".

Der Diözesanpriester wird am 1. September "zusammen mit den Priestern Ángel Lasheras, Pedro J. García de Jalón y de la Fuente und Eduardo Martínez Ruipérez", Mitglieder des Opus Dei, "die pastorale und seelsorgerische Betreuung" des Heiligtums übernehmen.

Gleichzeitig heißt es, die Ernennung erfolge, "um die kanonische Situation mit der Diözese zu regeln", ohne zu präzisieren, welche Situation damit gelöst werden soll.

Die Kontroverse scheint jedoch in der Klärung der Eigentumsverhältnisse der ursprünglichen Einsiedelei von Torreciudad zu liegen, die sich nur wenige Meter vom Heiligtum entfernt befindet, sowie der Eigentumsverhältnisse der Marienstatue, die an dem Ort aufbewahrt wird, der von der Prälatur im letzten Drittel des 20. errichtet wurde.

Die Antwort des Opus Dei

In einem Kommuniqué erklärte das Opus Dei, dass sie die Entscheidung des Bischofs von Barbastro Monzón, "einseitig" einen Rektor für das Heiligtum zu ernennen, "mit Verwunderung" zur Kenntnis genommen habe, und bekräftigte, dass "es nicht Sache des Bischofs ist, diese Ernennung vorzunehmen, da es sich um ein Gotteshaus der Prälatur handelt".

Das Opus Dei wies darauf hin, dass das Heiligtum unter dem rechtlichen Status eines "Oratoriums der Prälatur" errichtet wurde, dass es "mit Spenden von Gläubigen des Opus Dei, Mitarbeitern und vielen anderen Personen aus Aragonien und der ganzen Welt" finanziert worden sei und dass das Eigentum an dem Ort der kanonischen Stiftung Nuestra Señora de los Ángeles de Torreciudad entspreche.

Mehr in Europa

Darüber hinaus machte das Opus Dei geltend, dass nach den 1980 genehmigten Statuten "die Ernennung des Rektors und die Benennung der mit der Seelsorge betrauten Priester dem Regionalvikar der Prälatur obliegt".

Auf die vom Bistum bemängelte mangelnde Zusammenarbeit antwortet die Prälatur, dass sie "vor mehr als einem Jahr an den Bischof der Diözese herangetreten ist, um eine gemeinsame Arbeit - die noch nicht abgeschlossen ist - zur Ausarbeitung neuer Statuten einzuleiten, mit dem Ziel, Torreciudad als Diözesanheiligtum zu errichten" und eine Vereinbarung zu treffen, die jenen ähnelt, die in anderen Diözesen in Spanien und im Ausland gelten.

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

Das Opus Dei fügte hinzu, dass "diese gemeinsame Arbeit, obwohl sie in einem Klima gegenseitiger Zusammenarbeit stattfand, nicht ohne Verständnis- und Auslegungsschwierigkeiten auf Seiten der Diözese war".

Schließlich bekräftigte die Prälatur, dass sie "diese Angelegenheit sorgfältig und im Geiste der kirchlichen Gemeinschaft prüfen wird" und dass sie beabsichtigt, "die Zusammenarbeit mit der Diözese bei der von Torreciudad aus durchgeführten Evangelisierungsarbeit fortzusetzen".

Das Heiligtum von Torreciudad

Das heutige Heiligtum von Torreciudad, das 1975 eingeweiht wurde, geht auf den Gründer des Opus Dei, den heiligen Josefmaria Escrivá de Balaguer, zurück.

Die persönliche Verehrung des Prälaten hat ihren Ursprung in der Verehrung, die seine Eltern dem Bildnis der Muttergottes der Engel entgegenbrachten, zu dem sie für die Gesundheit ihres Sohnes beteten, als der zukünftige Heilige erst zwei Jahre alt war. Sie taten dies in der kleinen Einsiedelei am Ufer des Stausees Embalse del Grado, wo dieses Bildnis seit dem 11. Jahrhundert verehrt wurde.

Das Heiligtum ist Eigentum des Patronato de Torreciudad, einer gemeinnützigen Einrichtung, deren Hauptaufgabe darin besteht, die Stätte zu erhalten und Pilgerfahrten zu fördern.

Das Patronat hat einen Verwaltungsrat, der sich aus neun Laien zusammensetzt und dessen Vorsitz María Victoria Zorzano innehat, sowie einen Verwaltungsausschuss, der sich aus den Priestern Ángel Lasheras und Pedro José García de Jalón sowie den Laien José Luis Heitzmann (Geschäftsführer), Javier Conchillo und Carlos Figuero (Direktor für Werbung) zusammensetzt.

Das Team der Priester wird durch die Ricardo López-Pardo und José María García Pou vervollständigt, heißt es auf der Webseite. Darüber hinaus gibt es neun Personen, die sich um den Empfang von Pilgergruppen kümmern.

Laut Jahresbericht 2022 hatte das Heiligtum von Torreciudad im vergangenen Jahr "rund 190.000 Besucher". Die Übertragungen via YouTube hatten 575.000 Klicks aus 34 Ländern.

Im Bericht heißt es, dass "die pastorale Arbeit des Heiligtums der Prälatur des Opus Dei anvertraut ist, welche die geistliche Betreuung der Pilger und Besucher, die dies wünschen, übernimmt".