Emeritierter Bischof Algermissen spricht sich gegen Event-Gottesdienste aus

Bischof Heinz Josef Algermissen
screenshot / YouTube / Bistum Fulda

Der emeritierte Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, hat sich mit Nachdruck gegen sogenannte Event-Gottesdienste ausgesprochen. Wenn Gott in der Liturgie nur am Rande vorkomme, werde sie „Menschendienst, der belehren, bewegen oder auch nur unterhalten will“.

Der Bischof erläuterte: „Mitwirkende können sich dann profilieren, sodass die Liturgie in Gefahr ist, zur Show zu verkommen. Ihre letzte Ursache haben solche Zerrbilder von Gottesdienst darin, dass Gott mit seinem Heilsdienst für Mensch und Welt verdeckt wird. Dafür feiern oder problematisieren Menschen sich selbst.“

„In meinem bischöflichen Dienst muss ich häufig feststellen, dass Messfeiern unter irgendein Thema gestellt werden, obwohl die heilige Messe als Feier des Erlösungsopfers so sehr sich selbst Thema genug ist, dass eigentlich kein anderes dazukommen kann“, erklärte Algermissen in einem Leserbrief, der von der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ veröffentlicht wurde (aktuelle Ausgabe).

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„Die Bibel wird als Steinbruch von Textstellen missbraucht, um den Menschen irgendetwas beizubringen oder sie zu einer Aktion zu bewegen“, so der ehemalige Bischof von Fulda weiter.

Abgesehen von sogenannten Event-Gottesdiensten leide die Liturgie auch unter „den Eigenmächtigkeiten mancher Zelebranten, die durch ihr Tun nicht nur den Gehorsam dem Bischof gegenüber verletzen, sondern auch Gläubige verunsichern. Solche eigenmächtigen Eingriffe in die Liturgie waren nicht nur früher verboten, sie sind es nach wie vor.“

„Gott und seine Ehre müssen im Zentrum stehen“, forderte Algermissen. „Das geschieht dann, wenn die Feiernden mit ihren Sinnen wahrnehmen können, dass etwas ganz Anderes geschieht als das, was zum Alltag gehört.“