Redaktion - Samstag, 7. Oktober 2023, 23:15 Uhr.
Israel befindet sich "im Krieg": Das erklärte Premierminister Benjamin Netanjahu am Samstag nach einer Serie von Raketenangriffen und Angriffen der Hamas, bei denen Dutzende Menschen getötet wurden und die das Land an einem wichtigen Feiertag heimsuchten.
Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem rief zum Gebet auf —und den Einsatz der internationalen Gemeinschaft für Frieden und ein Ende der Gewalt.
Die Angriffe, die am Feiertag Simchat Tora stattfanden, begannen am frühen Samstagmorgen und hatten bis Samstagnachmittag mehr als 200 Tote und Hunderte Verletzte gefordert.
Netanjahu erklärte am Samstag auf der Plattform X (ehemals Twitter), dass "der Staat Israel sich seit heute Morgen im Krieg" befinde und dass "das erste Ziel des Landes darin besteht, die feindlichen Kräfte, die in unser Territorium eingedrungen sind, zu vertreiben und die Sicherheit und Ruhe in den angegriffenen Gemeinden wiederherzustellen".
"Das zweite Ziel ist, dem Feind einen hohen Preis zu zahlen, auch innerhalb des Gazastreifens", fuhr er fort. "Das dritte Ziel ist, andere Fronten zu stärken, damit sich niemand aus Versehen diesem Krieg anschließt."
"Im Krieg muss man einen kühlen Kopf bewahren. Ich rufe alle Bürger Israels auf, sich zu vereinen, um unser höchstes Ziel zu erreichen — den Sieg in diesem Krieg".
Dutzende von Videos überfluteten am Samstag die sozialen Medien und zeigten Szenen von Raketenangriffen und dem daraus resultierenden Chaos in Israel.
In einer Erklärung der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) hieß es, bis zum frühen Nachmittag hätten "Dutzende Kampfflugzeuge der IDF terroristische Ziele der Hamas im Gazastreifen" angegriffen und dabei "17 militärische Einrichtungen und 4 operative Kommandozentralen" der Hamas getroffen.
Heilige Messe für einen Waffenstillstand
In einer Mitteilung des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem auf der Plattform X hieß es, Kardinal Pierbattista Pizzaballa rufe "alle Gläubigen dazu auf, am 8. Oktober 2023 eine Sonntagsmesse für einen Waffenstillstand und ein Ende des andauernden Krieges im Heiligen Land zu feiern und den Herrn zu bitten, weiteres Blutvergießen, die Zerstörung von Leben und das Begraben von Hoffnungen zu verhindern".
"Lasst uns alle mit einem Herzen und einer Seele mit Papst Franziskus beten", schreibt das Patriarchat und fleht: "Herr, komm uns zu Hilfe! Gewähre uns Frieden, lehre uns Frieden, lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens. Öffne unsere Augen und Herzen und gib uns den Mut zu sagen: 'Nie wieder Krieg!
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In einer längeren Erklärung rief das Patriarchat "die internationale Gemeinschaft, die religiösen Führer in der Region und in der Welt auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, um zur Deeskalation der Situation beizutragen, die Ruhe wiederherzustellen und die Grundrechte der Menschen in der Region zu garantieren".
"Das anhaltende Blutvergießen und die Kriegserklärungen erinnern uns erneut an die dringende Notwendigkeit, eine dauerhafte und umfassende Lösung für den palästinensisch-israelischen Konflikt in diesem Land zu finden, das ein Land der Gerechtigkeit, des Friedens und der Versöhnung zwischen den Völkern sein soll", heißt es in der Erklärung.
Deutschland an der Seite Israels
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz versicherte: "Deutschland verurteilt diese Angriffe der Hamas und steht an Israels Seite". Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, appellierte laut Bayerischem Rundfunk auf der Plattform X an Deutsche vor Ort, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben und sich über die Sicherheitslage zu informieren.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte in einer Erklärung, er verfolge die Entwicklung des Konflikts "aufmerksam".
"Unser Engagement für Israels Recht auf Selbstverteidigung bleibt unerschütterlich, und ich spreche den Familien derer, die bei diesem abscheulichen Angriff auf Zivilisten ihr Leben verloren haben, mein Beileid aus", sagte Austin.
"In den kommenden Tagen wird das Verteidigungsministerium dafür sorgen, dass Israel über die notwendigen Mittel verfügt, um sich zu verteidigen und die Zivilbevölkerung vor willkürlicher Gewalt und Terrorismus zu schützen", fügte er hinzu.
Diese Meldung wird laufend aktualisiert.